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ja Europäischer Geschichte, sondern auch in der trefflich geschriebenen Einleitung wesentliche Correcturen zu den Werken Anderer.

Von kleineren Beiträgen hat J. Loserth u. a. „Studien zu Cosmas von Prag“, im A. für Oesterr. G. Bd. 61 mit einzelnen bemerkenswerthen Neuaufstellungen, Fragmente eines Formelbuches Wenzel’s III. von Böhmen (ebd. 57. Bd.) und Beitrr. z. G. d. Hussit. Bewegung, darunter den interessanten „Tractatus de longevo schismate des Abtes Ludolf von Sagan“, A. für Oesterr. G. 60. Bd., 2. Hälfte, und die Denkschrift des Breslauer Domherrn Nicolaus Tempelfeld von Brieg über die Wahl Georg’s von Podiebrad zum König von Böhmen (ebd. 61. Bd., 1. Hälfte) veröffentlicht, A. Bachmann den „Dialogus Johannis Rabensteinensis“, eine der wichtigsten Quellen für den zweiten Hussitenkrieg (1467–1471) neu edirt (A. für Oesterr. G. 54. Bd.; vgl. ebd. dessen Beitrr. zur G. der Wiedervereinigung der Lausitz mit Böhmen 1462, 64. Bd.), M. Rustler (nach Goll) Entstehung, Inhalt und Bedeutung des sog. „Chronicon universitatis Pragensis“, Leipzig 1885, nachgewiesen. Andere Beiträge brachten die Zeitschriften und Schulprogramme, so von L. Schlesinger („Ein Deutsches Formelbuch aus Böhmen“, und „Zwei Formelbücher des 14. Jh. aus Böhmen“, MV f. G. d. Deutschen in Böhmen[1], 21. 27; das „Registrum Slavorum“, MV 16), J. Loserth (Beiträge zur Kritik des gereimten deutschen Dalimil, MV 14), A. Bachmann („Passio Pragensium“, MV 19), A. Frind, A. Wolf, J. Wolf, E. Kittel, H. Gradl, F. M. Mayer, Th. Wagner, A. Klimesch, P. A. Paudler, J. Münzberger, C. Uher u. A.

Hier sei gleich des dankenswerthen Unternehmens des V. f. G. d. Deutschen in Böhmen gedacht, eine Sammlung der Deutschböhmischen Städtechroniken zu bieten, da wenigstens der 1. Band „Die Chronik der Stadt Ellbogen, 1471–1504“, bearb. von L. Schlesinger (1879), eine grössere Bedeutung auch für die Landesgeschichte besitzt und durch Beigabe einigen urkl. Materials erweitert erscheint. Band 2 bringt Simon Hüttel’s „Chronik der Stadt Trautenau, 1484–1601“, bearb. von L. Schlesinger (1881), Band 3 „Die Chroniken der Stadt Eger“, bearb. von H. Gradl (1884), letzterer sehr sorgsam im Ganzen, aber mit unstatthafter Textesänderung einer Partie. Natürlich darf man von den Chronisten Deutschböhmischer Kleinstädte nicht Leistungen erwarten, wie sie in Augsburg, Nürnberg, Regensburg, Köln, oder auch nur Soest und Dortmund begegnen.

Umfangreiches und vielgestaltiges Material für Landschafts-,

  1. Werden von nun an als „MV“ citirt.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_133.jpg&oldid=- (Version vom 27.8.2018)