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Braunkohlenbergbaues im nordöstl. Böhmen“, MV 22), B. Scheinpflug („Der Bergbau bei Ossegg“, MV 14); endlich über die Teich- und Forstwirthschaft des Landes von Th. Wagner u. A.

Noch seien kurze Worte über die Pflege der Kunst und Literatur seitens der Deutschböhmen gestattet.

Waren die älteren Vertreter der Kunstgeschichte unter den Deutschböhmen genöthigt, zum Theil auf schwierigem Wege, allein gefördert durch reiche Begabung und den Antrieb, der in den reichen Kunstschätzen der Heimath selbst gegeben war, ihre Wege zu finden (man vgl. vor allem B. Grueber und sein Werk: „Die Kaiserburg zu Eger und die an dieses Bauwerk sich anschliessenden Denkmale“, R. Müller u. A.), so hat die Errichtung einer Professur der Kunstgeschichte an der Prager Universität und die Berufung tüchtiger Gelehrter für dieselbe (Woltmann, Janitscheck, jetzt A. Schultz) besonders jüngere Kräfte zu verdienstlicher Arbeit angeregt. Hier ist zu nennen A. Horčička („Die Kunstthätigkeit in Prag zur Zeit Karl’s IV“, Prag 1882 und 1883, 2 Programme), dem seine genaue Kenntniss der allgemein geschichtlichen Verhältnisse besonders zu statten kommt, J. Neuwirth, der fleissige Schüler von A. Schultz, dem wir die Arbeit über „Albrecht Dürer’s Rosenkranzfest“ (Prag 1885) und über „G. der Miniaturmalerei in Böhmen“, die Monographie „G. der christl. Kunst in Böhmen bis zum Aussterben der Přemysliden“ (Prag 1888), und die sehr verdienstliche Ausgabe der Prager Dombaurechnungen des 14. Jahrh. (Prag 1890)[1], nebst anderen Beiträgen verdanken. Vgl. noch G. Pazourek (über C. Skreta, Prag 1889) u. A.; ferner E. Schebek, „Zur G. der Kunst in Böhmen“, MV 14, K. Köppl, „Ueber Benesch von Laun“, MV 27, vor allem aber die werthvolle Schrift W. Schaffer’s, „Die Gemäldesammlung im Schlosse Frischberg in Böhmen“, (Wien 1881). – Hierher gehören ferner F. Rziha, „Die ehemalige Judith-Brücke in Prag, das erste grosse Ingenieurwerk in Böhmen“ MV 16 (und sep.) und die auch culturhistorisch hochinteressante „G. des Prager Theaters“, 2 Theile (Prag 1885–86), von O. Teuber. W. Thausing’s bekanntes Werk: „A. Dürer; G. s. Lebens u. s. Kunst“ (Leipzig 1884), darf als das Hauptwerk eines Deutschböhmen wenigstens erwähnt werden. Vgl. auch A. Siegmund, „Dt. Renaissance, Mahnruf eines Deutschösterreichers“ (Berlin 1889).

Während auf der einen Seite mehr oder weniger Berufene mit

  1. „Die Wochenrechnungen und der Betrieb des Prager Dombaues in den Jahren 1372–1378; mit Unterstützung d. k. Ak. d. Wiss. in Wien. Mit 5 Lichtdrucktafeln.“
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_142.jpg&oldid=- (Version vom 8.7.2018)