Seite:De DZfG 1890 04 163.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

des Papstes Beziehung zu Edward I., die Vermittlung zwischen Aragon und Neapel-Anjou, sein heftiges Schreiben gegen Englands Juden 18. Nov. 1286. So Hauréau, Jl. des sav. ’89, 302. – Langlois, RH 40, 48 [s. oben III, 152] druckt: 1) 1279 Bertrand de Got’s Bitte an Edward I. um eine Pfründe; er ist bereits des Königs Agent zu Paris. 2) c. 1295 Jan., Anonymus an denselben: Bonifaz VIII. und dessen durch Bertrand gebrachte Sendung sind Euch günstig; die Franzosen wünschen Frieden. 3) Der Engl. Seneschall von Gascogne berichtet demselben: er begleitet den zum Papst erwählten (Clemens V.) durch Saintonge nach Bordeaux, wo er 1305 23. Juli eintrifft, beschenkt ihn und sein Gefolge und geleitet ihn aus Aquitanien hinaus zur Lyoner Reise, 4.–21. Sept. Ueberall erscheint Clemens hier, was im allgemeinen anzunehmen Langlois für richtig erklärt, als Freund Englands und bisweilen als Gegner der Capetinger. – K. Wenck, GGA ’88, 492 führt die [herkömmlichen!] Klagen der Abtei St. Alban’s über Röm. Habsucht als besonders Clemens V. belastend an. – Langlois’ letzte Reihe [s. oben III, 152] der Berichte Englischer Vertreter über Appellationen aus Aquitanien gegen Edward I. und II. vor dem Pariser Parlement beginnt mit Bordeaux’s Klage über Waarenbeschlagnahme in England und den vom Gascogner Seneschall der Commune zu leistenden Eid 1289; sie schliesst 1314. L. weist Spuren weiterer, jetzt verlorener Procuratorenberichte nach. Bisweilen beriethen Engl. Staatsmänner durchreisend mit dem Juristen-Conseil, das ihre Regierung ständig zu Paris hielt; seine Gutachten, im Chancery-Archiv ungedruckt, seien werthvoll für Gesch. des Processes. – Langlois’ Textes [s. oben II, 231] zeigte an W. Bernhardi HZ 62, 562. – Adolf von Nassau nahm 1294 Engl. Hilfsgelder zum Kriege gegen Frankreich. Dass er dann Französ. erhielt, damit er nicht marschire, ergibt ein von Deutschen für unglaubwürdig erklärtes Document. Dieses druckt verbessert Funck-Brentano (RH 39, 326; s. oben III, 152) ab und vertheidigt es: wir haben hierin den Entwurf eines Französ. Finanzbeamten zu einer königl. Mittheilung der Motive für Subsidienforderung zum Engl. Kriege, 1298–1301; er citirt „Escriz du tresor“ u. benutze wohl Edward’s Brief an seine Verbündeten vom 2. August 1297. Der Fundort, Trésor des chartes J 654, 16, vom Anfang 14. Jhs., enthalte auch sonst bedeutende Acten zu den Engl. Beziehungen 1259–1360, gesammelt wahrscheinlich von Geheimschreibern des Conseil du roi. – *Graf Limburg-Stirum, Codex diplom. Flandriae 1296–1325 (Brügge ’89), ist wichtig für Edward’s I. Flandr. Feldzug. – Ch. Jourdain, La marine militaire sous Philippe le Bel (in Excursions histor. à travers le MA., 387) behandelt den Seekrieg gegen Edward I. 1295 ff., z. Th. nach der Denkschrift des Genuesen Benedict Zachariae [vgl. Mon. Germ. 28, 596] und Französ. Schatzrechnungen. – Den Bericht der Frescobaldi, Italienischer Kaufleute im Dienste Philipp’s IV., an Aimar von Valence Grafen Pembroke vom 24. Juni 1303 über eine Pariser Versammlung anlasslich des Streits mit Bonifaz VIII. edirte *C. V. Langlois, Soc. d. l’hist. de Paris, Bull. XV (’88), 5. – Edward’s I. Beziehungen zu den Mongolen erhellt *Hist. de Mar Jab-Alaha, Patriarche, et de Raban Sauma (Paris ’88), laut N[öldeke], CBl ’89, 843.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_163.jpg&oldid=- (Version vom 7.12.2022)