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da er die gefährlichen Gedanken Lateinisch aussprach, HJb 10, 659]. Das Bezeichnende in ihm sei die Volkslehrerschaft, die ihn veranlasst, die Bibel zu übersetzen, Englisch und Pamphlete zu schreiben. Die politische Strömung trieb gegen den päpstlichen Tribut, den Sacerdotalismus und dessen Grundlage: die Brotwandlung. Nicht W.’s positive Lehre, sondern die Negative behalte weltgeschichtl. Einfluss. So Ath. 15VI89, 755; Sch[irmer], Anglia 12, 219; HJb 11, 373 (wo des Vfs. massvolles Urtheil anerkannt wird). Die geistvolle Darstellung des auf der Höhe der Wissenschaft stehenden Verfs. (s. oben p. 180) findet allgemeines Lob; Sonderforschung liegt nicht im Plan dieses für allgemein Gebildete berechneten Reihenwerkes.

*Chaucer’s Minor poems, ed. W. W. Skeat ’88, mit reicher Erklärung und Bibliographie (zum ersten Male kritisch laut A. W. Pollard, Ac. 6III89, 178; SatR 8VI89, 712). – Ders. erklärt in seiner Ausgabe von Chaucer’s Legend of good women, Hypsipyle und Medea aus Guido de Colonna’s Hist. Troiana geschöpft; Ath. 8IX89, 414. – *G. Chaucer’s Werke, übersetzt von A. v. Dühring, Strassb. ’87 f. – *Chaucer’s Canterbury tales, annotated with illustr. of English life – – by John Saunders, new ed. with illustrations from the Ellesmere ms. ’89. Dies Buch nennt ´Pollard, Ac. 19X89, 248 eine Umschreibung und Besprechung des Dichters mit Stücken modernisirter Sprache aus ihm, die hinter Browne’s Chaucer und Jusserand [s. o. p. 172] zurückbleibe. – H. Bradshaw, Skeleton of Chaucer’s Canterbury tales, in Collected papers p. 102, betrifft Handschriften-Classification und dient der Entstehungsgesch. des Werkes durch genaue Trennung der verschiedenen Erzählungen. – Nicht ohne Chaucer, meint W[ülker] CBl 23II89, 280 gegen Morsbach, dessen Arbeit [s. oben II, 216] er sonst anerkennt, wäre die Londoner Kanzleisprache massgebend geworden. – Brandl, Engl. Stud. 12, 161, findet histor. Anspielung in Chaucer’s Squire’s tale (und im „Dream“, der auf 1420 bezüglich, also nicht von Ch. sei), nämlich auf Johann Hastings Grafen Pembroke, der von Elisabeth, einer Tochter Johann’s von Gent, geschieden, sofort Philippa Mortimer, Schwester des Roger Graf March, heirathete, aber schon Ende 1389 im Turnier fiel. – Diese Annahme widerlegt G. L. Kittredge, Engl. Stud. 13, 1: Elisabeth heirathete wieder 1386, folglich kann sie nicht Chaucer’s trauernde Verlassene von 1390 sein. Pembroke war damals nicht 14 Jahre alt, folglich die Ehe nicht vollzogen, Philippa 11 Jahr, also nicht in Liebe, die Chaucer einen romant. Stoff bieten konnte, ihm verbunden. Chaucer trat damals in March’s Dienst [s. oben II, 499], kann also dessen Schwester nicht kurz vorher geschmäht haben. – * Karl Meyer, John Gower’s Beziehungen zu Chaucer und K. Richard II. (Bonner Diss. ’89). Gower widmete von der Confessio amantis die erste Ausgabe Richard II., die zweite (in der auch die Complimente für Chaucer, dessen Urtheil über die Moralität von Canace und Apollonius ihn beleidigte, fortblieben) Heinrich von Lancaster. Dies hält Ath. 13VII89, 62 für möglich. Pauli setzt 1392/3 die zweite Ausgabe an, Meyer die erste. In der zweiten, nach 1399, heisse Heinrich IV. noch Graf von Derby, damit die Widmung vor seiner Thronbesteigung

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1890, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1890_04_182.jpg&oldid=- (Version vom 9.12.2022)