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Philologie und Literaturgeschichte. a) Von Oldenbourg’s Verlag (München u. Leipzig) wird angekündigt ein Krit. Jahresbericht über die Fortschritte der Roman. Philologie, hrsg. von Prof. K. Vollmöller in Göttingen, redigirt von R. Otto in München. Aus dem vorliegenden Programm heben wir den Satz hervor, die Romanische Philologie bedürfe mehr und mehr der Resultate der Grenzwissenschaften, sie werde nicht umhin können, auch von der Theologie, den G.- und Rechtswissenschaften, der Cultur- und Kunst-G. zu lernen. Der Jahresbericht erscheint jährlich sechsmal, jedem Heft ist ein „Anzeigeblatt“ beigegeben, das ein Verzeichniss der eingelaufenen Schriften und eventuell auch Repliken enthält. – b) Dem Goethe-Jb. stellt sich jetzt ein „Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft“ (Wien, Konegen. à Jg. 5 fl.) an die Seite. Dasselbe nimmt auch Beiträge zur G. der literar. Zeitgenossen Grillparzer’s in Oesterreich auf. – c) Ein im Princip gleichartiges Unternehmen wurde für die Portugiesische Lit. durch Joaquin de Aranjo ins Leben gerufen, nämlich ein „Circulo Camoniano“, ausschliesslich dem Studium von Camoëns’ Leben und Werken gewidmet. – d) Das Magazin für Literatur des In- und Auslandes hat sich in ein Magazin für Literatur verwandelt und erscheint jetzt bei F. & P. Lehmann in Berlin. Redacteur ist O. Neumann-Hofer. Seit dem 1. Januar ist mit demselben Organ auch die Wochenschrift „Deutschland“ verschmolzen worden und gleichzeitig der bisherige Redacteur der letzteren, F. Mauthner, der Redaction beigetreten.

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Lehr- und Handbücher. Nachschlagewerke. Besonders in den von Bedürfnissen des Büchermarktes ausgehenden Sammelwerken, daneben aber auch als Einzelpublicationen, sind in der letzten Zeit so viele, z. Th. vortreffliche zusammenfassende Darstellungen erschienen, dass man bald nicht mehr von einem zu ausschliesslichen Ueberwiegen der Einzelforschung bei uns wird sprechen können, wenn allerdings auch den darstellenden Werken noch ziemlich viel vom Charakter der Specialforschung anhaften dürfte. Wir hoffen bald eine Uebersicht über diese Literatur der letzten Jahre, soweit sie die Deutsche Geschichte betrifft, folgen lassen zu können; – an dieser Stelle müssen wir uns im wesentlichen auf die eigentlichen Lehr- und Handbücher beschränken. – Dass die beiden grossen Weltgeschichten von Schlosser und Weber in neuer Aufl. vorliegen, zeigt unsere Bibliographie (s. Nr. 78 u. 79), ebenso, dass von dem auf kathol. Standpunkt stehenden Weiss’schen Werke eine neue Auflage im Erscheinen begriffen ist (s. Bibliogr. ’90, 739. ’91, 80). – Das Oncken’sche Sammelwerk nähert sich seinem Abschlusse, und mit Freuden wird man begrüssen, dass das Register zu erscheinen beginnt. Der 1. Theil, bearb. von Henne am Rhyn, wurde ausgegeben (Bibl. Nr. 101). Auf die zum Abschluss gelangten einzelnen Theile dieses Unternehmens, ebenso auf die fertig gewordenen Bände der Bibliothek Deutscher Geschichte einzugehen, müssen wir uns auf die geplante Uebersicht versparen; nur im Vorbeigehen sei es auch gestattet, noch darauf hinzuweisen, dass neben diese Sammelwerke sich jetzt im 1. Bande des Lamprecht’schen Buches der höchst bemerkenswerthe Versuch eines Einzelnen gestellt hat, eine Deutsche Geschichte aus

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_221.jpg&oldid=- (Version vom 22.12.2022)