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Nennius und Galfrid auffasste, ist nur dieser letztere selbst. Auch das spätere 12. Jahrh. schöpfte den Trojabericht nur aus Galfrid; die Erzählung entstammt also nicht früher und echter Kelt. Sage, sondern gelehrten Erfindern. [Verf. hätte durch Benutzung neuerer Ausgaben, z. B. Huntingdon’s, und Kelt. Forschungen manche Mühe erspart; für die Untersuchung des Nennius, die erst durch eine kritische Ausgabe zu erledigen ist, und des Galfrid liefert er dankenswerthe Beiträge.] – 0Greif, Zur Sage von Troja im MA., Z. f. vergl. Lit.-G. II, 118. – Loth, Romania 89, 281, bestätigt nach E. Phillimore (Cymmrodor IX), dass erst späte Walliser Gelehrte die Fabel von der Abstammung der Briten von Troja einschwärzten. – Sayce, The legend of king Bladud (Cymmrodor X, 207). Nach der Localsage von Bath ward der aussätzige Prinz Bladud Hirt zu Keynsham, steckte seine Schweine an, sah sie in warmen Quellen genesen und gründete als König dort Bath. Gottfried v. Monmouth berichtet nur diese Gründung und verbindet damit Solin’s Nachricht vom Minervatempel. Doch überging er (wie ausdrücklich bei der Gründung Shaftesbury’s durch Hudibras) die Sage vielleicht mit Absicht; sie ist zwar erst im 17. Jahrh. nachweisbar, birgt aber Spuren hohen Alters [?] im Namen Keynsham, worin der der Brit. Quellen-Heiligen Keyna stecke, ferner in dem Schweine, dem Unterweltsthiere des Kelt. Mythos, das die Heilkraft der Erde bezeichne, endlich im Brit. Namen Bladud; dieser sei wohl identisch mit dem zu Bath verehrten Brit. Sonnengott. Die Sage konnte, trotz der frühen Eroberung von Bath durch Wessex, fortleben in einer benachbarten Walliser Siedelung, die Verf. aus dem Namen des nahen Walcot (= Wala-cotu) [?] erschliesst.

Walliser Geschichte. 0R. B. Holt, Reliability of the ancient British records; Royal soc. liter. Lond. 1888. – 0Ders., On the culture of the ancient Britons; ebd. 1887. – Annales Cambriae [vgl. Mon. Germ. 27, 442, 22. 37 ff.] edirte J. B. Phillimore aus der einzigen Hs. Harley 3859 buchstäblich, Cymmrodor IX. Dies wiederholt[WS 1] 0Loth im DZG II, 501, 15 genannten Buch. – 0The text of the Bruts from the Red book of Hergest; ed. J. Rhys and J. G. Evans (Oxf. 1890, Forts. zu dem Werke DZG II, 507, 12) enthält die Walliser Uebersetzung des Dares und des Galfrid, den Brut y tywysogion and Saeson [800–1382; vgl. Mon. Germ. 27, 444], Liste der Hundertschaften von Wales, Evans’ Vorrede über die Hs., Rhys’ Einleitung über Galfrid’s Legenden und die Sprache, Facsimiles der beiden Hengwrter Hss. und der des British museum 19 709 und Index; EHR Jan. 1891, 169. – 0W. B. Dawkins, The place of the Welsh in the hist. of Britain, 1890. – W. Edwards, Settlement of Brittany (Armorica, durch Briten), Cymmrodor Jan. ’91, wesentlich nach La Borderie und Loth. – E. MacClure: Early Welsh (in relation to other Aryan) personal names (Archla. Cambr. Oct ’90, 257) sind gebildet aus Bezeichnungen für Krieg, Thiere, See, Gestalt, Farbe, gesellschaftliche Beziehungen, Mythologie. Der Gebrauch Keltischer Namen nimmt seit 1400 immer mehr ab; vgl. H. d’Arbois, R. Celt. ’91, 176. – H. Bradley, The etymology of Lichfield, Ac. 9XI89, 305. Dies sei das Walliser, bisher als Lincoln missverstandene, Cair Luitcoit im 10. Jahrh. – G. R. Wright: Aquae Solis (Ath. 30VIII90, 298), der Röm. Name für

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: widerholt
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 444. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_05_444.jpg&oldid=- (Version vom 4.1.2023)