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schwebenden unhail aber in Jr. Mt. lebzeiten wol zu furkumen und rat zu schaffen, do J. Mt. sich ehist mit dem collegio electorum aines wahldags verglichen, damit den leuten bei zeiten der gemachte wan zur cron benumen und das romisch reich vor endlichem undergang verhiet wurde. So mir dan nit unbewust, das E. L. vor gueter zeit das electionwerk ganz euferig und embsig bei J. Mt. sollicitiert und urgiert, hab E. L. in hohem [vertrauen vnd] gehaimb zuzuschreiben, nit unterlassen sollen, ganz freund-vetterlich [vnd vmb heyl dess gemainen vatterlands wegen bei dissem aignen curier bittendt,] E. L. wollen Ir dis hailsame werk noch [euferig vnd furderlich] angelegen sein lassen und zuvorderst bei J. Mt. also auch bei den andern geist- und weltlichen churf. (do es anderst E. L. für thuen- und ratlich halten, Deren mas und ordnung vorzuschreiben, mir kaines wegs geburen will) dahin zu handeln, damit man ainest der succession vergewist, dan soll [ein] unverhoffter fal, [so bei diser yeziger Irer Mt. beschaffenheit in mehr weg leichtlich vnd vnfürsehens geschehen mechte, sich begeben, so müsste wol vnder uber sich geen.] Und ob mir wol vor disem furkumen, als wan J. Mt. nit allerdings gern von disen dingen horten, so bedunkt mich doch in so beschaffnen fälen, das nit auf das privatum sonder publicum bonum zu sehen. Welcher gestalt aber dises ganze werk anzugreifen, [gebürt mir E. L. nit mass fürzuschreiben, sonder vilmehr von E. L. Dero guetbedunkhen vnd rhat zu erwarten; wass ich neben Derselben vnd andern catholischen wolmainenden stenden bei der sach thun mechte, inmassen ich dann hierin an mir nicht gern etwass wolte erwinden lassen, so soll es gewislich beschehen, aber allen vmbstenden nach nunmehr die sach lenger nit ersizen zelassen.] Allein halt ich darfur, das in diser sach wol behuetsamb umbzugen, in hegster still und gehaimb zu halten, damit dise unsere dem vatterland zum bösten treuherzige wolmainung nit vor der zeit ausbreche und unserm haus zu nachtail und schaden raiche, indem J. Mt. ir dise gedanken schöpfen mechte, als wan [wir unss selbs oder das vnsserig] hierunder suchten, [welches doch meine gedankhen nit seindt][1]. [Da dann ess E. L. also gefellig, in disser sach mit mir vertreuliche correspondenz zu halten vnd disse Sachen gemainem wesen zum besten befürdern zu helffen (inmassen ich Dieselbe vmb gemains wesens wolfart hestes vleiss bitten thue), so sollen E. L. hingegen spüren, das ich souil an mir ist vnd ich khan vnd

  1. Ursprünglich stand hier in Donnersberg’s Entwurf: „als wan man was anderst hierunder suchte, dahin ich doch, wie E. L. wissen, den geringsten gedanken nie gehabt, auch noch nit hab und dise praeeminenz, hehr und ochait vil lieber dem haus Oesterreich als mir selbst gunne, auch sovil an mir gern befurdert sehen will“.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_070.jpg&oldid=- (Version vom 8.1.2023)