Seite:De DZfG 1891 06 124.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

christlichen Spruch. Vorn ist abgebildet des Königs Kopf in Profil (mehrfach bleibt der Stempel des Verstorbenen noch unter dem Nachfolger), hinten ein Kreuz mit Verzierungen, die erst im 15. Jahrh. heraldischen Sinn bergen. Der Schottische Löwe erscheint auf Münzen zuerst in dem Schilde, den der sonst Edward dem III. zu Schiffe nachgebildete König auf dem Nobel hält; alsdann ersetzt er den Königskopf auf jener Goldmünze, die desshalb Lion heisst; deren Rückseite zeigt den Nationalheiligen Andreas auf dem X-Kreuz, statt dessen auch das Andreaskreuz allein begegnet. Unter Jacob III. ist des Königs Kopf bisweilen in halbem Profil dargestellt, und auf dem Rider der König gewappnet zu Ross; damals erst kommt die Distel als Volksabzeichen und das Einhorn vor. Um 1280 scheinen an der Schottischen Münze dieselben Meister beschäftigt, die Edward I. vom Festland mitgebracht hatte; so sehr ähnelt ihr Pfennig dem Englischen. Um 1357 bezw. 1364 arbeiteten für sie die Florentiner Meister Jakob Mulekyn und Bonagius, der frühere Münzer des Bischofs von Durham. Vgl. Ath. 23VI88, 799.


Literae Cantuarienses ed. Sheppard [Nachtrag zu DZG IV, 156]. Unter den Formeln kommt vor: „Forma qua utimur in manumissione nativorum nostrorum (liberum fecisse cum bonis et catallis suis)“ [um 1400; vgl. im Index: Nativi], ferner des Königs Ladung zum Parlament an den Erzbischof (und durch ihn Anfang 1406 an den Klerus) von Canterbury; Bestellung von Procuratoren für Parlament und Convocation durch das Domcapitel; Verbrüderungsbriefe. Auf diese Formeln folgen eine Urkunde von 1213, dann 20 von 1296–1318; ausführlicher wird das Register von 1320 an, bringt für 1365 etwa 875, und von da bis 1485 noch 175 Nummern. Weitaus die Mehrzahl betrifft Rechtsgeschäfte des Capitels oder des Erzbischofs, meist mit anderen kirchlichen Organen. Einige Proben aus Nr. 44–64: Sept. 1318 lädt Edward II. den Erzbischof nach York zum Parlament. Februar 1318 bestellt der Prior bei einem Kaufmann Proben verschiedener Tuchsorten zu circa 73–40 Shilling [für 24 Ellen. Ein Riesenpreis: Herausgeber schätzt I, lxvij die Kosten der Livrée, die der Convent jeden Sommer dem Gefolge austheilte, auf etwa 22 000 Mark unseres Geldes]. 1320 ergibt der Nachlass des Erzbischofs die Summe von 1713 £. Der Bibellehrer, dessen Vortrag bisher im Krankenhaus störte, erhält eine Zelle im Kloster, 1321. Der Convent bittet Thomas von Lancaster, die Heiligsprechung des Erzbischofs Winchelsey durch Vermittlung des Königs von Frankreich zu befördern, 1321 [ein antiroyalistischer Wunsch, den der Papst nicht erfüllte, obwohl Private den Schrein jenes Steuerverweigerers noch 1375 verehrten; I, liij]. Das Archiv der erzbischöflichen Provinz ist 1322 theilweise schon zu Lambeth. Am 5. März 1322 schenkt der Convent dem König 100 Mark zur Niederwerfung der Rebellen [Lancaster’s] u. bedauert durch Verlust von 1000 Stück Rindvieh verarmt zu sein. Die wichtigen Urkunden

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_124.jpg&oldid=- (Version vom 11.1.2023)