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über die Ansprüche der Osterlinge und Hanseaten gegen Heinrich IV. kamen vielleicht ins Domregister, wie Hrsg. III, xxxj meint, weil wohl zu Canterbury 1407 der Englische Unterhändler Wilhelm Esturmy (der auch das Wittum für Pfalzgräfin Blanca 1401 abschloss) vom Tode überrascht ward. [Zu vgl. war Koppmann, Preuss. Engl. Bez. –1408, Hans. GBll ’83, 111.]

Deutsches findet sich wenig: die Weihe des B. Gerhard Granson für Verdun [1276] III, 186 durch Erzb. Kildwardby; Johanna Gräfin von Hennegau soll 1333 bei Philipp VI. für den Wein des Convents eintreten; der Prior schreibt seinem Erzbischof 1327, er halte Edward’s III. Politik, mit Hennegauern Schottland zu bekriegen, für gefährlich wegen deren Hochmuth. Der Herzog von Brabant mahnt 1341 den Erzbischof um eine Schuld, die dieser für Edward III. einging; III, 226. Vgl. im Index: Bardi, Hanse. Unter den zur Confraternität Zugelassenen ist Wytfrid aus Island mit Familie Gutreda, Thorlac u. s. w. III, 137.

Der Herausgeber hat am Rande den Inhalt kurz und deutlich bezeichnet und die Französischen Briefe übersetzt. Fortgelassen hat er mit Recht aus den vielen Bänden alles oft Gedruckte (wie päpstliche Bullen für die ganze Christenheit) und allzu Unwichtige (wie Einladungen zum Essen) oder formelhafte Todesnachrichten und Bestallungen kirchlicher Organe. Sein Index ist viel zu unvollständig. In der Einleitung berichtet er über seine Quellen, die Diplomatik der Briefe und Register (I, xxvij, xxxiij), und gibt Biographien der Prioren. Daraus sei erwähnt: Wilhelm Sellyng, Doctor von Bologna, seit 1472, vertrug sich mit der Stadt Canterbury, führte das Studium des Griechischen und classische Orthographie (I, xxxvj) wieder ein und sprach für Heinrich VII. vor Innocenz VIII. (die von Gairdner, Letters of Richard III. gedruckte Rede) und vor Karl VIII. Herausgeber ordnet die Stücke nach der Zeitfolge; das Datum ergibt sich bei den meisten Nummern nur aus inneren Gründen; der Jahresbeginn ist der 25. März.

Ferner erörtert Hrsg. einige Hauptgegenstände der Briefe: den Primat Canterburys, die Weihe der Suffragane im Dom des Metropoliten; die Gründung von Capellen und Stiftern III, 1; die Jubiläen des hl. Thomas; die Geschichte der Befestigung Canterburys; Charakter und Stellung des Erzb. Winchelsey (I, 1) gegen Edward I.; den Kampf der Abtei St. Augustins zu Canterbury gegen den Christ-church-Dom; den Streit zwischen Erzbischof und Convent um die Priorei zu Dover; den Verkauf des von Angelsächsischen Königen den Kathedralmönchen geschenkten Hafens Sandwich mit Einfuhrzoll an die Krone; die königliche Ernennung von Pensionären des Convents; die Theilnahme von Mayor und Capitel Canterburys für Lancaster 1471, die mit Besiegung und Hinrichtung des Mayors durch Richard von Gloucester endete; die Absetzung Edward’s II., bei der mitzuwirken der feige Primas, einst des Königs Lehrer, und sein listiger Rathgeber, der Prior, nur so lange schwanken, bis der Erfolg sicher scheint, ohne einen Gedanken an Pflicht oder Recht, ohne Liebe oder Politik, nur um den Frieden besorgt.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_125.jpg&oldid=- (Version vom 11.1.2023)