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II. Kurze Mittheilungen über die Literatur von etwa 1888–90.
Fortsetzung zu DZG II, 500[WS 1] ff. – Ueber 0 and * vor dem Titel s. V, 390 u. 418.

Bibliographie. Germania, hrsg. v. O. Behaghel 35 (1890) verzeichnet die Erscheinungen zur Germanischen Philologie im weitesten (Literatur, Alterthum, Kultur umfassenden) Sinne und widmet England je einen Sonderabschnitt. [Geschichtl. Zss. sind nicht vollständig berücksichtigt.] – H. Paul, Geschichte der Germanischen Philologie (im „Grundriss der Germ. Phil.“ I, 1889) p. 13, 17 f. zeigt, wie die Engländer des 16. Jahrh., anfangs vom kirchlichen Standpunkt, MA. und Angelsächsisch studirten, betrachtet dann die Leistungen des Junius, Voss, Hickes, Wanley und der Gelehrten in den Menschenaltern um 1800 im Altenglischen (p. 26, 29, 40, 50), die neuen Englischen Ausgaben von Denkmälern des MA. (110), die Arbeiten über Englands Grammatik, Lexikographie, Literatur, Sage: das alles zwar kurz, aber Wichtigstes von der Höhe des Verständnisses geschickt auswählend, massvoll beurtheilend, im Rahmen Europäischer Wissenschaft. Da Englands früheste Culturgeschichte von der Pangerman. Genese und Vergleichung unentbehrliches Licht, und von Deutschen Forschern die wichtigste Bearbeitung oder Anregung bis heute empfängt, so findet wer Angelsachsen studirt hier die vorzüglichste Einführung. – Vom Jahresbericht Germ. Phil. erschien 1891: XII, 1 über 1890. – Vgl. DZG V, 418.

Allgemeine Darstellung Englischer Geschichte. Vgl. DZG V, 423. – 0L. Jackson, Ten centuries of European progress (1890), behandele, laut Ath. 3I91, 18, u. a. Kunst, Literatur und [mit groben Irrthümern] Angelsächsische Verfassung, ferner Wirthschaft und Besteuerung unter Edward III. Werthvoll sei die Sammlung der neuzeitlichen Fortschritte der Naturwissenschaft. – 0J. Fr. Bright, A hist. of England, I: 449-1485 erlebte 1887 die 4. Aufl.

Angelsächsische Geschichte allgemein; Rasse; Sprache; Eroberung Britanniens. P. B. du Chaillu, The Viking age; the early hist., manners and customs of the ancestors of the English-speaking nations; illustrated from the antiquities discovered in mounds, cairns and bogs as well as from the ancient Sagas and Eddas; with 1366 illustr. and map. (2 vols. ’89). Skandinavische Archäologie bildet den Hauptinhalt dieses prächtig ausgestatteten Werkes, dargestellt aus übersetzten Saga-Stellen (die weit über die Hälfte der 1160 S. füllen) und greifbaren Ueberresten. Die Abbildungen der letzteren, die glücklich beobachtet sind mit dem scharfen Auge eines Reisenden, der über Fahrten zum Nordpol und äquatorialen Africa Bücher verfasste, machen das Werk für jeden Erforscher Germanischen Alterthums werthvoll. Leider sind Fundort und jetzige Aufbewahrungsstätte oft nicht angegeben. Eine Entwicklung der Technik oder des Ornaments darzulegen, versucht Verfasser nicht; von fremder Beeinflussung (z. B. durch Iroscoten Nr. 825–9) sagt er nichts (nur leider zu viel vom Vergleich Nordischer Felsenskulptur mit Wandgemälden von Medinet Habu); selbst von den um Britannien und Irland herum liegenden kleinen Inseln mit ihren reichen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 507
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_127.jpg&oldid=- (Version vom 11.1.2023)