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meine Leute aus dem nun Frisischen Gebiete, nämlich Sachsen. Verfasser sammelt dann Stellen über Frisen im 9. Jahrh. auf dem Festlande aus Englischen Autoren und den Namen Frise bei Englischen Personen und Orten [12, 12 bessere: 897 und Z. 15: dieselbe]. Die Auswanderer waren Sachsen nördlich der Elbe neben Frisen, wahrscheinlich Chauken, deren Name in Englischen Ortsnamen stecke [?]. Ebenso findet er Ambrones in Namen, die Hannoverschen und Oldenburgischen ähneln. Unter Ambrones verstehe Nennius Ansiedler, die schon auf dem Festlande zu den Altsachsen gehörten, im Gegensatz zu den erst in Britannien mit den Sachsen vereinten Frisen [?]. Auf Grund der Sprache haben wir „kein Recht, Schleswig als Heimath der Angeln und Sachsen zu bezeichnen“. DLZ 1890, 1162 weigert sich mit Recht, beglaubigte Nachrichten als Fabeln daraufhin zu verwerfen. Vgl. CBl 1890, 669; Engl. Stud. XV, 108; ZDPh 23, 376; JBG 1888, II, 222. – Franck Anz. Dt. Alth. 17, 189 zweifelt Schleswig als Heimath der Angelsachsen nicht an und spaltet Anglofrisisch mit Bremer in drei Zweige, deren einer Angelsächsisch. – 0G. Stephens, Is English a German language? 1891. – Vgl. DZG V, 421 f. – F. Kluge, Gesch. d. Engl. Sprache [bis 1600] (Paul, Grundriss I), zeichnet sich aus durch kürzeste aber klare Form, wissenschaftl. Methode, Benutzung neuester Literatur und eigene Weiterforschung, scharfen Blick für das Wichtige und vorsichtiges Eingestehen der Lücken. Den Historiker des MA. geht besonders die Einleitung an (p. 780–99): über Heimath, Stämme, Namen der Engländer, den Einfluss der Kelten, Lateiner, Kirche, Nordleute und Altdeutschen auf das Angelsächsische und die Ausbildung der Schriftsprache. Verf. behandelt sodann p. 836–907 Lautgeschichte und[WS 1] Flexionsformen. E. Einenkel fügt p. 907–930 eine Geschichte der Englischen Syntax hinzu; das 14. Jahrh. bezeichnet auch hier den Abschluss der Aufnahme Französ. Elemente, die seit etwa 1250, besonders früh in London, ins Mittelengl. aller Mundarten eindrangen. – L. Weiland, Die Angeln. Ein Cap. aus der Deutschen Alterthumskunde (Tüb. ’89, auch in „Festgabe für Hanssen“), folgt besonders Müllenhoff [s. unten p. 135], Möller und Seelmann. Dass Beda zuerst (so viel wir wissen) die Germanen in Britannien „Angli“ nennt, liege vielleicht daran, dass er, stolz auf seinen Stamm und dessen Hegemonie, den Namen aufbrachte [?], veranlasst durch Gregor’s I. Sprachgebrauch, der von Inselgermanen zuerst Angeln gesehen hatte, wie vor Beda II, 1 die älteste V. Gregorii (ed. Ewald) meldet. Beda trennt aber mit Recht die Angeln im engeren Sinne von den Sachsen. Sie sitzen im jetzigen Angeln, westl. bis zur Nordsee; sie sind nicht Sueben, wie Tacitus will, nicht mit den Thüring. Angeln, noch mit den Sächs. Engern identisch. Die Angels. Epik füllt in unserer Kenntniss von ihnen die Lücke der Gesch. vom 2.–5. Jahrh. aus. Ihr König Offa erringt im Siege über Schwaben (nach der „Weitfahrt“) die Eider als Südgrenze; er ist der Ahn der Mercier-Könige. Warnen aus Nordschleswig und Frisen stellten den Eroberern Britanniens nur kleine Zuzüge. In Essex sitzen Nordelbische Sachsen. Unter dem Namen Sachsen hatten die Chauken einen grossen Antheil an der Eroberung. Die Eroberer Kents, Yte, Eutii, Euthiones, die man seit Beda mit Jüten irrig verwechsele, seien die einst den Frisen benachbarten Chauken; vielleicht sind die Saxones Eutii, die Theudebert von Austrasien

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: uud
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_130.jpg&oldid=- (Version vom 11.1.2023)