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Zu Mitgliedern der Commission wurden ernannt: der Vicedirector des Haus- und Staats-Archivs Dr. Aug. v. Schlossberger, Geh. Archivrath Dr. P. Stälin, Archivrath O. v. Alberti, die Tübinger Professoren Dr. B. v. Kugler und Dr. Dietr. Schäfer, Oberstudienrath Dr. W. v. Heyd, Bibl. Prof. Dr. Aug. Wintterlin, Finanzrath und Conservator Dr. Ed. Paulus, Museumsvorstand Prof. Ludw. Mayer, Regierungsdirector Frhr. H. v. Ow-Wachendorf, Landgerichtspräsident a. D. Moritz Schad v. Mittelbiberach in Ulm, Prof. Dr. G. Egelhaaf, Pfarrer G. Bossert in Nabern, Pfarrer Jos. Vochezer in Schweinhausen, ständischer Archivar Dr. Eug. Adam, und endlich – als geschäftsführendes Mitglied auf die Dauer von 5 Jahren – Prof. Dr. Jul. Hartmann, ordentl. Mitglied des statistischen Landesamtes.

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Hansischer Geschichtsverein. Die 20. Jahresversammlung fand am 19. und 20. Mai in Lübeck statt. Der Vorsitzende, Senator Dr. W. Brehmer, verlas den Jahresbericht, welcher auch einen Rückblick auf die 20jährige Wirksamkeit des Vereins enthielt. Gegründet 1871 in Lübeck unter besonderer Mitwirkung von G. Waitz wurde derselbe von den ehemaligen Hansestädten so bereitwillig unterstützt, dass er alljährlich über eine Einnahme von 10–12 000 Mark verfügen kann, wovon die grössere Hälfte von den 69 Städten, die kleinere von den Mitgliedern – z. Z. 504 an der Zahl – gespendet wird. Damit konnten umfassende Forschungen vorgenommen werden, als deren Ergebnisse jetzt vorliegen: Hansisches Urkundenbuch, hrsg. v. C. Höhlbaum (3 Bde. bis 1360), mit Glossar v. P. Feit; – Hanserecesse. II. Abth., hrsg. v. G. v. d. Ropp (6 Bde. 1431–68); – Hanserecesse, III. Abth., hrsg. v. Dietr. Schäfer (4 Bde. 1477–1504); – Hansische G.-Qn. (6 Bde.); – Hansische Geschichtsblätter (18 Hefte in 6 Bänden). – Vorträge hielten auf der Versammlung Senator Brehmer über die Bau-G. Lübecks, Prof. Ulmann über die Baltische Politik d. Grossen Kurfürsten, Dr. v. Bippen über die Gründung des Lübecker Ober-Appellationsgerichtes, Prof. Hoffmann über Lübecks Antheil an den Kriegsthaten Hansischer Seemacht. – Die nächste Versammlung soll in Braunschweig stattfinden.

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Ueber die Fortsetzung des Urkundenbuchs berichten Dr. K. Kunze und Dr. Fr. Bruns in den Nachrr. d. Hans. GV 19, xviij–xxv; beide arbeiteten selbständig im Kölner Archiv, das ihnen die denkbar reichste Ausbeute bot; daneben wurde von ihnen die gedruckte Literatur gründlicher Durchsicht unterzogen. Die Sichtung des gesammelten Materials, die Ergänzung aus anderen inländ. u. ausländ. Archiven und die Drucklegung der Bände wird von Giessen aus unter der Oberleitung von Prof. Höhlbaum erfolgen. Dr. Bruns hat auch für die Karte der Hansischen Verkehrsstrassen weitere Beiträge gesammelt und für das östliche Deutschland nur noch wenige Lücken offen gelassen.

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Die Sammlung der Recesse naht sich ihrem Endpunkte, dem Jahre 1530; für das umfangreiche Material der folgenden Zeit werden Inventare aus den wichtigsten Archiven vorbereitet. – Für den 7. Band der Hansischen Geschichtsquellen bearbeitet Prof. Stieda das bereits ’90, Nr. 176 erwähnte Rechnungsbuch der Novgorodfahrer, für den 8. Bd. Stadtarchivar

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_182.jpg&oldid=- (Version vom 13.1.2023)