Seite:De DZfG 1891 06 334.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

 Zusammenkunft:

C. II, 32:
 Pontifices igitur, primi comitesque ducesque

 Conveniunt iuncti Saxonibus aequore campi.

Bei Lambert namentliche Aufführung und zwar in der in der Diss. S. 59 besprochenen typischen Weise.

Hierauf folgt im Carmen die Beschwerde mit der Motivirung des Aufstandes; besonders beachtenswerth ist C. II, 36: „Qualiter impulsi cepissent talia niti“, und Lambert pag. 128: „quae calamitas eos ad haec extrema coegisset“. Im Uebrigen bewegen sich sowohl Lambert als auch Carmen nur in allgemeinen Ausdrücken, es werden keine Einzelheiten hervorgehoben.

Dann folgt bei beiden die Umstimmung der Gesandten; bei Lambert ein Zusatz, der im Munde der Sächsischen Fürsten wenig Sinn hat, aber typischen Ursprungs ist: „pro libertate sua, pro coniugibus [!], pro liberis [!] arma sumpsissent“.

Das Gedicht springt hierauf sofort zur Beschlussfassung über; anders Lambert, der seinem begonnenen Typus gemäss einschiebt: „Cumque toto triduo consilia contulissent, et quid facto opus esset, communi sollicitudine perquirerent, haec postremo cunctis sententia convenit.

 Beschluss der Fürsten:

C. II, 39:
  – – – se regem commonituros.

 His ut ius patrium reddat, commissa remittat.

Lambert: ut Saxones regi pro admissa in eum atque in rem publicam temeritate satisfactionem congruam proponerent, rex autem eis et facti impunitatem et iniuriarum – – – securitatem – – – promitteret.

Ausser diesem Beschluss, der sich mit dem Carmen deckt, berichtet Lambert noch einen zweiten, geheimen, von welchem das Carmen nichts weiss. Edel und Meyer (S. 27) haben einleuchtend gezeigt, dass der geheime Beschluss gar keinen Sinn haben kann, zumal auch Berthold a. 1073 ihn nicht kennt. Edel bemerkt schon: „Wie sollte Lambert Kenntniss erhalten haben von diesem Beschlusse, der doch ganz geheim bleiben musste, der nur den Vertrautesten bekannt sein konnte.“ Der Bemerkung Meyer’s: „Die Thatsache der späteren Entsetzung König Heinrich’s wirft ihren Schatten weit zurück,“ können wir uns voll und ganz anschliessen.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_334.jpg&oldid=- (Version vom 23.1.2023)