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Lambert: „Non ultra Saxones vim multitudinis sustinere poterant; paulatimque cedentes – – – tandem versis frenis omnes diversas in partes aufugerunt“. Hierauf berichten beide Flucht, Verfolgung und Niedermetzelung. Dann kommen beide zum zweiten Male auf eine „Staubwolke“ zu sprechen. Nochmals erwähnen sie die Grausamkeit der Verfolger, um hierauf den Untergang zu schildern, den viele der Fliehenden in der Unstrut fanden. Beide erwähnen hierbei das im Rücken der Flüchtigen drohende Schwert. Carmen III, 186:

Sic et ad Unstardi veniunt vada fluminis alti.
Quid faciant? Quos a tergo ferit hosticus ensis,
Altus ab adverso Unstardus tardabat abire – – –

Lambert: Plurimam etiam partem fluvius Unstrut, dum metu gladii imminentis praecipitantius irruunt, obsorbuit.

Die Nacht macht dem Kampfe ein Ende; so bei Lambert wie bei dem Carmen. Es folgt die Plünderung des Sachsenlagers, bei beiden die Bemerkung, dass man reichliche Lebensmittel gefunden habe. Auch hier gebraucht Lambert für „victus“ des Carmen das ihm geläufigere Wort cibus, ähnlich wie oben S. 332 zweimal „cibaria“ für (Carmen) „victum“. Es folgt nun eine Seltsamkeit, die Pannenborg mit Recht hervorhebt und die sich nur aus einer Benutzung erklären lässt: „obgleich es bei beiden schon Nacht ist, greifen sie nochmals auf den Abend zurück“.

C.III, 213: Rex vespertinus victor de caede reversus. Lambert pag. 186: Rex paulo post occasum solis – – – in castra revertitur.

Bevor Lambert mit den Worten: „occisos terra obruunt – – – unde quisque oriundus erat, sepeliendos remittunt, vulneratis curam adhibent“ den Schlussbericht des Carmen wiederholt:

„Imperat exquiri, quae saucia, quaeve suorum
Corpora per campos iaceant occisa cruentos
Saucia committi medicis, defuncta sepulchris

schiebt er die Stelle aus Sallust ein, auf die wir bereits in der Diss. (S. 121) verwiesen haben[1].

  1. Das Verfahren Lambert’s hinsichtlich der Gestaltung seines Textes lässt uns bis ins kleinste die in seiner Arbeitsweise bei Bearbeitung der Vita Lulli dargelegten Momente erkennen, unsere dortigen Resultate werden auf das glänzendste bewiesen.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_339.jpg&oldid=- (Version vom 23.1.2023)