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niedergelegt hat, und Dr. Herm. Cardauns in Köln an seine Stelle getreten ist. Kaufmann wurde von der Gesellschaft zu ihrem Ehrenpräsidenten ernannt. Der JB gedachte ferner der Betheiligung am internationalen katholischen Gelehrtencongress (durch v. Hertling, Grauert u. Hüffer) und der dort befestigten Beziehungen zur Société bibliographique (vgl. unsere Nachrr. ’90, 241 u. ’91, 122). – Das Rechnungsjahr 1890 ergab einen Fehlbetrag, z. Th. in Folge der Aufwendungen für das Römische Institut; doch ist das Gleichgewicht im Budget leicht wieder herzustellen. – Die nächste General-Versammlung soll in Breslau stattfinden.

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Was die uns interessirenden Publicationen der Gesellschaft anlangt, so ist die Zahl der Abnehmer des Histor. Jahrbuchs etwas zurückgegangen (auf 632). Die Verstärkung der Redaction (s. Nachrr. Nr. 32) erwies sich als fruchtbringende Einrichtung. – Das Staatslexikon wurde bis Art. „Familien-Fideicommiss“ (Bd. V, Heft 2) fortgeführt. Die im vorigen Jahre gewünschte Beschleunigung der Aufeinanderfolge der einzelnen Hefte war im abgelaufenen Jahr noch nicht zu ermöglichen. – Das bisherige Subventionsverhältniss zum Archiv für Literatur- u. Kirchengeschichte des MA. dauert fort. – Als Vereinsschriften wurden ausgegeben: 1. Zehn Vorträge über Kunst von Maler Philipp Veit, hrsg. v. Leop. Kaufmann und 2. Propst J. G. Seidenbusch und die Einführung der Congregation des heiligen Philipp Neri in Bayern und Oesterreich, von A. Ebner. Eine Essai über Heine ist als 3. Vereinsschrift in Vorbereitung.

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An den Arbeiten des Römischen Instituts konnten bei Beginn des Winters 1890 zunächst nur die Herren J. Schlecht und A. Meister theilnehmen. Da die Eröffnung des Vatican. Archivs sich bis Anfang November verzögerte, dehnte auch Prof. L. Pastor seine im Interesse der Gesellschaft unternommene Reise nicht bis Rom aus, sondern durchmusterte im Hinblick auf die Institutsarbeiten die Archive von Venedig und Cremona. In Rom setzten die beiden genannten Herren die Arbeiten über Sixtus V. fort und förderten erhebliches neues Material zu Tage. In den Osterferien d. J. war Prof. Kirsch aus Freiburg i. Schw. für die Dt. Collectorien unter den Avignonesischen Päpsten thätig. Das Ms. wird demnächst druckfertig vorgelegt werden können. Von Ostern an war sodann Herr Hayn mit der Fortsetzung seiner jetzt dem Abschluss nahen Forschungen über die G. der päpstlichen Elemosyna in der Avignonesischen Zeit beschäftigt. Seit Anfang Mai widmete sich Herr Dr. V. Sauerland den Studien über die Periode des grossen Schismas. Endlich wurden mit Hilfe der Institutsmitglieder für Herrn Prof. Dittrich in Braunsberg neue Morone-Depeschen gewonnen. Die im Druck abgeschlossene Morone-Publication des Letztgenannten wird die Serie der von der Görres-Gesellschaft herauszugebenden Quellen und Forschungen eröffnen. Nach wie vor subventionirt die Gesellschaft die Bibliothek des Campo Santo in Rom, die den Arbeiten des dortigen Instituts zu gute kommt.

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Badische Historische Commission. Die 10. Plenarversammlung wurde am 6. u. 7. November in Karlsruhe abgehalten unter der Theilnahme der ord. Mitglieder Baumann, Erdmannsdörffer, v. Holst, Kraus,

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 393. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_393.jpg&oldid=- (Version vom 18.1.2023)