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dem Vorstände des culturhistor. Museums übertragen. Letzteres führt seitdem den Namen „Museum für Lübeckische Kunst- und Culturgeschichte“.

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Der Historische Verein für die Grafschaft Ravensberg zu Bielefeld hat i. J. 1888 auf dem nahegelegenen Sparenberge ein Museum zur Erhaltung und Sammlung Ravensberger Alterthümer errichtet: es enthält in drei Zimmern Bilder, Urnen, Waffen, Münzen, Theile von Trachten u. a. Wegen der Kosten des Neubaus hatte der Verein seit 1887 keinen JB mehr erscheinen lassen; erst 1891 kam wieder ein JB – der 8. – heraus. Wir entnehmen daraus, dass Gymn.-Dir. Prof. Dr. O. Nitzsch Vorsitzender ist, ferner Gymn.-Lehrer Dr. R. Reese mit Unterstützung des Vereins und der städt. Behörden das Bielefelder Urkundenbuch herausgibt. Vom Verein wird auch das städt. Archiv verwaltet.

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Der Verein für Hennebergische Geschichte und Landeskunde in Schmalkalden, gegr. 1873, veröffentlichte in den Jahren 1875, 1877 u. 1880 je 1 Heft seiner Zeitschrift, zwischen 1880 u. 89 in weiteren 6 Heften die Hist. Schmalcaldica des J. C. Geisthirt, endlich 1891 wieder 1 Heft der Z., so dass im Ganzen 10 Hefte vorliegen. Neben der Erforschung und Erhaltung geschichtlicher Denkmäler beschäftigte er sich mit der Anlage und dem Ausbau seiner Sammlungen, welche jetzt 8 Säle des Schlosses Wilhelmsburg füllen. Die culturhistor. Sammlung umfasst 2260, das Archiv 1983 Nummern, die Bibliothek, deren Aufstellung und Katalogisirung in den letzten zwei Jahren eifrig gefördert wurde, über 8000 Bände. Im März 1891 zählte der Verein 92 ordentliche und 6 Ehrenmitglieder.

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„Das Jahr 1891“, sagt der JB über das 14. V.-J. des Vereins für die G. der Stadt Nürnberg, „wird in der Geschichte des Vereins durch das Erscheinen des grossen Rathhauswerkes markirt werden, welches im Auftrag und mit Unterstützung der Stadtgemeinde Nürnberg von ihm herausgegeben wurde“. Anlass zu dieser Publication bot der Umbau des monumentalen Rathhauses, der nach Essenwein’s Ideen und Plänen durchgeführt wurde. Essenwein hatte auch anfänglich die Sorge für die künstlerische und illustrative Ausschmückung des Werkes übernommen, sah sich jedoch durch seine Erkrankung genöthigt, diese Aufgabe dem städt. Architekten H. Wallraff abzutreten. Den Text schrieb Stadtarchivar E. Mummenhoff. Aus städt. Mitteln waren dem Verein für die Herausgabe 2000 Mk. bewilligt worden. Wir übergehen die Berichte über den Kassenstand des Vereins und den Wechsel in der Person der Ausschussmitglieder, um dafür, entgegen der von der DZG allgemein eingehaltenen Uebung, einen Vortragsabend zu registriren. Am 9. April versammelte sich der Verein in der Bauhütte der Sebaldus-Kirche, welchen Raum der Restaurator derselben, Prof. G. Hauberisser aus München, durch Aufstellung von alten und neuen Plänen und Skizzen, von Resten alter Steinornamente, Modellen und Aehnlichem in eine Art von Museum verwandelt hatte. Mit Hilfe dieses Materials gab Hauberisser eine G. des Baues, der ursprünglich eine romanische Anlage gewesen ist, und eine Schilderung der Restaurirungsarbeiten, indem er zugleich für dieses kirchliche Bauwerk eine ähnliche Publication in Anregung brachte, wie sie der hervorragendste Profanbau, das Rathhaus,

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1891, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1891_06_398.jpg&oldid=- (Version vom 18.1.2023)