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8: Nicholaus Brakespere ward 1246 gepfändet; er sass nämlich im Bauerland, aber nicht in der Zehnschaftsverbürgung Ruslip. [1 ½ Meilen südlich vom Hofe, der noch im 14. Jh. Hadrian’s IV. Familie gehörte; Mon. Germ. 28, 435]. – *P. Scheffer-Boichorst: Das angebl. Diplom Karl’s d. Gr. für Aachen (MIÖG 13, 107), das Friedrich I. bestätigte petitione carissimi amici nostri Heinrici [II.] zur Zeit des Deutsch-Engl. Bundes, dem bald Frankreichs Drohungen folgten, entstamme der Mitte des 12. Jh.’s. [Hierüber zuletzt Heyck HZ 68, 102.]

Thomas Becket. 0W. H. Hutton, S. Thomas of Canterbury, – – chroniclers selected (Engl. hist. from contempor. writers), getadelt Ath. 30VIII90, 286. – G. M. Dreves, Conradus Gemnicensis (Lpz. 1888) druckt p. 67 aus Süddeutschen und Oesterr. Hss. des Gaminger Karthäuserpriors Konrad von Haimburg († 1360) Gedicht „De s. Thoma Cantuariensi: Salve antistes Anglice“, den Heinrich II. „iussit Occidi contra legem“. Ders., Hymni inediti (Lpz. 1889), 244, druckt drei fernere Lieder auf Becket: „Patris nostri memoriam“; „Thomae laetamur annuo“ und „Ad festa magni praesulis“, ohne Neues über ihn. – G. E. Klemming, Piae cantiones in regno Sueciae olim usitatae; sancti exteri (Holm. ’87), enthält p. 160 Hymnen De s. Thoma Cantuariensi aus Schwed. Liturgieen um 1500. – P. M. Baumgarten, Papstbriefe vor 1198, Röm. QS. II 400, verbessert mehrere päpstliche Schreiben von 1170 zum Becketstreit, doch ohne histor. Wichtigkeit. – Freeman [†], Thomas, übers. von 0Locher; s. DZG IV 176,9. – 0A. Lhuillier, [vgl. ebd. III 223] St. Thomas de Cantorbéry I. ’91. – 0J. Morris, The life and martyrdom of Th. Becket (’86, laut A. Zimmermann, ZKTh XI 402, eine sorgfältig gegen 1859 verb. Aufl.). B. wolle als Kanzler nur den König der Kirche freundlich stimmen, und scheine nur deshalb weltlich [?]. Foliot’s Pamphlet gegen ihn verdiene, wenn echt [!], keinen Glauben. – Thompson, Becket [Nachtrag zu DZG III 230], will Heinrich II. herabsetzen, müsste aber dessen persönliche Verwaltungseingriffe, Ländergier, Regalienrecht, dynastische Heirathspolitik und Fiscalität der Justiz im Rahmen jener Zeit verstehen. [Den Kirchenstreit führte Heinrich keineswegs bloss für seine Willkür, sondern für sein Kronrecht, ja für den Staat; und der Ruhm seiner Reformen gebührt nicht bloss den Ministern]. Richtig, doch nicht neu, ist, dass Thomas dem Adel ein Beispiel des Rechtsstreits gegen Tyrannei bietet, aber falsch, dass er für mehr als die Hierarchie, dass er für die Volksfreiheit fechte. Verf. liest die Urquellen fleissig [nur die Urkk. zu wenig] mit eigenem Verständniss, jedoch auf S. 1–90 mit keinem m. E. neuen und zugleich richtigen Ergebniss. – 0V. Mortet, Maurice de Sully, évêque de Paris 1160–96 (Par. ’90). Dieser Kanonist und Diplomat vertheidigte Becket bei Alexander III.; vgl. HJb 12, 650; DZG V 196. – J. H. Round: A charter of William earl of Essex 1170 (EHR ’91, 364) ward zu Winchester am Exchequer vor Heinrich (III) u. z. Th. denselben Beamten ausgestellt, die Becket, eben zurückgekehrt, etwa am 10. Dec um Audienz beim Regenten bat. – Ueber den Ausgang der Mörder Becket’s vgl. Röhricht, MIÖG XII 481. – 0W. Hoeck, Zur G. Heinrichs des Löwen und des Schutzheiligen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_07_242.jpg&oldid=- (Version vom 23.2.2023)