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zum Französ. Localrecht, so zum Seerecht von Oléron. – 0J. Zeller, Entretiens sur l’hist. du MA; IV, behandelt Frankreich im 12. u. 13. Jh. farbenreich, doch ohne eigene Forschung oder Ausnützung neuester Literatur (z. B. Bémont’s über K. Johann); RC ’92, I, 27; RH Mars ’92, 371.

Richard I. J. Evans: Münzen mit Richard’s I. Namen sind sämmtlich gefälscht, meist nach Wilhelm’s Denaren. Richard prägte aus Heinrich’s II. Stempel weiter; Third archl. congress, laut Ath. 1VIII91, 166. – 0G. Musset, Le monnayage de Richard Coeur de Lion en Poitou, La Roch. ’91. – Ueber das Französ. Gedicht „Pas de Saladin“ (wie Richard gegen Saladin einen Engpass vertheidigte) vom Ende 13. Jh., vgl. G. Paris, Litt. franç. 308. – Den Französ. histor. Dichter Ambroise (Mon. Germ. 27, 533) identificirt Stubbs, Will. Malmesbir. II, XVII mit dem Königskleriker „qui cantavit ‚Christus vincit‘ ad 2. coronationem“ Johann’s. [Mag. Ambrosius, königl. Cleriker um 1159 und Rechtsvertreter von St. Alban’s, ist wohl zu früh zur Identification.] – Der Salzburger Annalist benutzte 1187–94 eine Dichtung über Richards Kreuzzug; Heinemann HZ 64, 146. – F. Jentsch, Die Mittelengl. Romanze Richard Coeur de Lion u. ihre Quellen (Bresl. Diss. ’91 und Engl. Stud. 15, 161; 16, 143). Sie existirt in 7 Hss., deren älteste, die Auchinleck Hs., dem Anfang des 14. Jh. gehört. Mit ten Brink setzt J. den Dichter [s. o. E45] 1272–1307 an. [Darum ist Benutzung Hemingborough’s kaum möglich, der umgekehrt bereits diesen oder einen ähnlichen Roman kannte, s. Mon. Germ. 28, 628; vollends Bromton lebt viel später]. Der Dichter citirt ein (verlorenes) Französ. Original, wohl eine fast ganz histor. Romanze; mit Namen, Zahlen, Daten springt er frei um, schmäht die Franzosen und Montferrat, und lässt den Kaiser vor Akkon fallen. Schon Robert von Gloucester [ebd. 633] citirt ihn, ohne ihn zu benutzen. Dagegen Robert von Mannyng folge ihm, wo er von Langtoft [s. jedoch ebd. 648] abweicht. Erst im 14. Jh. schiebe ein Ueberarbeiter Richard’s Geburtssage, den früheren Orientzug, den Löwenkampf u. a. romant. Sagen ein. [Zur Ahnfrau der Anjous vgl. DZG II 479]. Verf. wagt ohne die Spur eines Grundes die Behauptung, Ambroise folge vielleicht dem Itinerar; dass dieses nur theilweise mit ihm stimmt, sagte ich Mon. Germ. 27, 532. Ausser diesen seien Quellen der Romanze: Hoveden und Devizes. [Verf. beherrscht die histor. Literatur nicht genügend und beurtheilt Richards militär. Gabe viel zu ungünstig. Hausknecht’s künftige Ausgabe wird gewiss die Quellenuntersuchung erledigen.] – 0G. H. Needler, Richard Coeur de lion in literature, Lpz. Diss. ’90. Laut DLZ ’91, 418 u. CBl ’91, 272 eine eilige, nicht fehlerfreie Arbeit ohne genügende Kenntniss der Literatur und Quellen. – S. o. E49 f. – 0Boivin-Champeaux, Guillaume de Long-Champ évêque d’Ely, vice-roi d’Angleterre, Bull. soc. hist. de l’Orne VIII (’89), 70. – A. Kaufmann, Mythisches aus Thomas Cantipraetanus (Z. Volkskunde I 229): Bischof Bonifaz von Lausanne (1231–9) erzählte von einem Ritter im Fegefeuer, der einst als ausschweifender Blutmensch mehr als Alle wüthete, als Richard I. gegen Philipp II. [um 1195] mit Brabantern [d. h. Söldnern] nach Poitou und Gascogne zog. – R. Sternfeld, HZ 63, 492, gibt Davidsohn

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_07_249.jpg&oldid=- (Version vom 10.3.2023)