Seite:De DZfG 1892 08 320.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Joh. Dräseke gibt einige wichtige Beiträge zur Lebens- und Zeitgeschichte des Planudes[1] und begründet näher seine schon früher aufgestellte Behauptung, dass unter der von Planudes in einem seiner Briefe erwähnten, von ihm selbst herrührenden Uebersetzung des Boethius des letzteren „de consolatione philosophiae“ gemeint sei.

Einen Theil einer von Mares, dem Sohne Salomon’s, um die Mitte des 12. Jahrhunderts, sodann von Amrus, dem Sohne des Matthäus, um die Mitte des 14. Jahrhunderts weiter fortgeführten Geschichte der Nestorianischen Patriarchen, von welcher bisher nur einzelne Stücke im 2. und 3. Bande von Assemani bibliotheca orientalis vergraben waren, und zwar den von der Einführung des Christenthums durch den Apostel Mâr Mâres bis in die Zeit des Königs Jezdegerd (719 der Seleucidenära) reichenden übersetzte Christian Harder[2].

Joh. Romanos, der gelehrte jüngst verstorbene Rector des Gymnasiums zu Korfu, hat eine v. 19. April 1365 aus Tarent datirte Latein. Urkunde Philipp’s von Anjou, Titularkaisers von Constantinopel, Fürsten von Achaja und Tarent, über die Rechte der Geistlichkeit von Korfu, zum grössten Theile eine Wiederholung einer Urkunde Michael’s II., Fürsten von Epirus, aus dem Jahre 1246, mit werthvollen Erläuterungen veröffentlicht[3], welche auch für die politische und administrative Geschichte von Korfu von Wichtigkeit ist. – Die letzte Arbeit des dahingeschiedenen Gregorovius[4] auf dem Gebiete der Byzantinischen Geschichte, veranlasst durch seine Studien über die Geschichte der Stadt Athen im MA., gibt uns neben einer gedrängten Uebersicht über die Geschichte des Hauses der Acciajoli acht Briefe aus dem jetzt in Florenz befindlichen Fondo Libri mit ausgezeichneten Notizen und Aufklärungen. Es sind sehr interessante Nachträge zu seinem oben erwähnten Werke in Bezug auf den Griechischen Zweig dieses Hauses aus den Jahren 1360–94. – Historische und geographische Bemerkungen über die Insel Samothrake enthält ein von Lehnerdt zum ersten Male herausgegebenes, wahrscheinlich

  1. Zu Maximus Planudes. (Z. f. wiss. Theol. 33, 490 ff. Vgl. dazu ebenda 31, 94 ff.)
  2. Historiae Primatium eccl. Nestorianorum ab Amro filio Matthaei Arabice scriptae versionis specimen. Progr. Neumünster, 1890. 12 p. Die p. 6 erwähnte biruna scheint mir der birrus der Occidentalen zu sein, cf. Salmasius zu Tertullian. de pallio, p. 307 ff.
  3. Ἀνδηγαυϊκὸν δίπλωμα τοῦ Ταραντίνου ἡγεμόνος Φιλίππου τοῦ Β᾽ περιέχον μετάφρασιν χρυσοβούλλου Μιχαὴλ τοῦ B᾽ δεσπότου τῆς Ἐπείρου. (Sep. a. δελτίον τῆς ἱστορ. καὶ ἐθνολ. ἑταιρίας.) Athen, 1889. 24 ρ.
  4. Briefe a. d. „Corrisp. Acciajoli“ in der Laurenz. zu Florenz. (SBMAk. ’90, II, 285–311.)
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_320.jpg&oldid=- (Version vom 6.3.2023)