Seite:De DZfG 1892 08 337.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

14. Jahrhundert, 1453 und endlich noch im 17. Jahrhundert bei der Verfolgung der Mainoten durch die Türken.

Eine biographische Geschichte sämmtlicher Patriarchen von Constantinopel hat Manuel J. Gedeon[1], der sich schon durch verschiedene Schriften über die Patriarchengeschichte und auch durch ein Buch über die Athosklöster bekannt gemacht hat, auf den Markt gebracht. Dieselbe entbehrt zwar einer tieferen kritischen Durcharbeitung, besonders für die Zeiten des Byzantinischen Reiches, und ist auch mit der neueren Literatur, besonders der Westeuropas, nicht genügend vertraut, immerhin aber enthält sie eine grosse Fülle von Material nebst einer Anzahl von Patriarchenbildern, und deswegen wird sie der Gelehrte, welcher eine rasche Uebersicht über diesen Theil der Griechischen Kirchengeschichte haben will, mit einigem Nutzen, wenn auch nur mit der nöthigen Vorsicht, gebrauchen können.

Ueber die Athosklöster, über welche nun schon eine ganze Bibliothek existirt, die daselbst aufbewahrten Handschriften, Goldbullen und Kunstwerke hatte in den 60er Jahren Emm. Miller[2] (dem Sal. Reinach nicht mit Unrecht ins Grab nachrühmt, dass seit Allatius und Du Cange vielleicht Niemand mit der Griechischen Literatur des Mittelalters so vertraut gewesen sei wie er) mehrere Rapporte an den Kaiser Napoleon III. erstattet, in dessen Auftrage er eine längere Reise dorthin unternommen hatte. Diese, sowie seine Briefe über den Aufenthalt daselbst sind zum grössten Theil zum ersten Male aus seinem Nachlass nebst einer vorher schon in Bursian’s JBB erschienenen Biographie herausgegeben worden, welche für den Byzantinisten desshalb von besonderem Werthe ist, weil sie sämmtliche Arbeiten des rastlosen Forschers aufführt, welche das Gebiet der Byzantinischen Geschichte betreffen (übrigens auch in Bursian’s JBB abgedruckt). – Ein neues wissenschaftlich bearbeitetes Verzeichniss der Athoshandschriften selbst, von welchem schon der erste Theil erschienen ist[3], gibt neuerdings Sp. Lampros heraus. – Die neuesten Arbeiten über die Athosklöster[4] sind die von Riley,

  1. Πατριαρχικοὶ πίνακες. Εἰδήσεις ἱστορικαὶ βιογρ. περὶ τῶν πατριαρχῶν Κωνσταντ. ἀπὸ Ἀνδρέου etc. 36–1884. Constantinopel, 1889. 720 ρ.
  2. Le mont Athos, Vatopédi, l’île de Thasos; av. une notice sur la vie et les travaux de M. Emm. Miller par le Mis de Queux de Saint-Hilaire. Paris, 1889. xciij 409 p.
  3. Κατάλογος τῶν ἐν βιβλιοθ. τοῦ ἁγίου ὄρους κωδίκων. I. p. 192. Athen, 1888.
  4. Riley, Athos or the Mountain of the Monks. London, 1887. – Phil. Meyer, Darstellung d. neueren G. d. Athosklöster und ihres gegenw. Zustandes. (ZKG 11, 395–435.) – H. Brockhaus, Die Kunst in den Athosklöstern. 1891.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 324. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_337.jpg&oldid=- (Version vom 7.3.2023)