Seite:De DZfG 1893 09 048.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gefallen war, nahm einer der Sieger, Graf Gerard, noch im gleichen Jahre die Oda zur Ehe.

Man hat viel darüber gestritten, ob Oda’s Vater Otto mit Otto dem Erlauchten, dem Vater Heinrich’s I., identisch war oder nicht. Dass Oda in der That eine Tochter Otto’s des Erlauchten und also Schwester Heinrich’s I. war, dürften die folgenden, bisher unbeachtet gebliebenen Urkunden Otto’s I. darthun:

1. Am 30. December 952 schenkte Otto I. dem Kloster des heiligen Moritz in Magdeburg: „omne praedium – – – situm in loco Davindre et infra urbem et extra in pago Hamalant in comitatu Wigmanni, quod nobis nostra amita mulier deo nobisque devota, nomine Uota tradidit“[1].

2. Am 2. Juli 956 schenkte Otto abermals an St. Moritz in Magdeburg „XXX casa in urbe que vocatur Daventria et undecim mansa circa urbem in comitatu Wicmanni comitis – – – et VIII in villa que vocatur Tuncgurun in comitatu Everhardi comitis“[2].

3. Am 28. August 960 schenkte Otto nochmals an St. Moritz in Magdeburg zu seinem, seiner Gemahlin Adelheid und seiner Eltern (oder Vorfahren?) Seelenheil „quasdam res nostrae proprietatis quae nobis Uda nostra nepta legitime hereditando permisit, hoc est in civitate quae vocatur Davantri – – – et in villa quae vocatur Burgila – – – et in villa Ruocuon – – – et in loco Bursion – – – necnon et Sidram – – – et in villa Borglo – – – et in villa Rethon – – –, hoc est situm in pago vocato Hamalant in comitatu Wichmanni comitis, et in loco Yrmilon – – – hoc est situm in pago qui vocatur Velua, nec non et in pago qui vocatur Salalant in comitatu Everhardi comitis in villa Tongoron – – – et in villa Wie – – – et in villa Hunderi[3]“.

Die in den obigen drei Urkunden angeführten, von Uda an Otto I. vererbten Besitzungen lagen theils sicher, theils wahrscheinlich an folgenden Orten:

  1. Mon. Germ., Diplom. reg. et imp. I S. 241 Nr. 159.
  2. M. G., Dipl. reg. et imp. I S. 264 Nr. 181. Dass der hier genannte Besitz zu Deventer und Tongern auch von Uota herrührte, obwohl dieselbe hier nicht genannt ist, wird dadurch sicher, dass einmal Uda auch nach der folgenden Urkunde von 960 Besitz in Tongern gehabt hatte, und dass es von dem Besitz in Deventer sowohl hier, wie auch schon 952, ausdrücklich heisst, dass er theils innerhalb, theils ausserhalb der Stadt lag.
  3. M. G., Dipl. reg. et imp. I S. 299 Nr. 216.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_048.jpg&oldid=- (Version vom 18.3.2023)