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geboten werden, beschränkte er sich auf die Oberleitung zur Auswahl des Materials. Band I (1538–46), hrsg. von J. Stich und G. Turba, ist 1889, Band II (1546–54), hrsg. von Turba, 1892 erschienen, Band III folgt voraussichtlich 1894 und wird über 20 Jahre (bis 1576 oder 1578) umfassen, da bei dem Archivbrande im Jahre 1572 die Depeschenbände von 1559 an zu Grunde gegangen sind und sich meist nur die registermässigen Inhaltsangaben hiezu, die „Rubricarien“, erhalten haben.

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Eine andere Publication, die von der Akademie herausgegebenen Mittheilungen aus dem Vaticanischen Archive, ist, ebenfalls 1889, mit den „Actenstücken zur G. des Dt. Reiches unter den Königen Rudolf I. und Albrecht I., gesammelt von A. Fanta, F. Kaltenbrunner und E. v. Ottenthal“ ins Leben getreten. Für diese Sammlung wird durch Prof. O. Redlich ein 2. Band vorbereitet, enthaltend Briefe und Urkunden zur Geschichte Rudolf’s von Habsburg aus einem von Starzer in Rom entdeckten Codex epistolaris.

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Die umfassend angelegte Sammlung der Oesterreichischen Weisthümer steht unter Leitung einer besonderen Commission, die ursprünglich, als man 1864 das Unternehmen begann, aus v. Karajan, v. Meiller, v. Miklosich, Fr. Pfeiffer, H. Siegel bestand und gegenwärtig Siegel, Heinzel, v. Inama-Sternegg und G. Winter zu Mitgliedern zählt. Die Sammlung ist der Natur der Sache entsprechend nach territorialen Gesichtspunkten gegliedert. Erschienen sind bisher 7 Bde., zuerst einer für Salzburg, hrsg. von H. Siegel und C. Tomaschek (1870), dann 4 Bde. für Tirol, hrsg. von J. Zingerle, K. v. Inama-Sternegg und J. Egger (1875–1891), ein 6. Bd. für Steiermark u. Kärnten, hrsg. von F. Bischoff und A. Schönbach (1881), und der 7. (Niederösterreich Theil 1), hrsg. von Gust. Winter (1886). Der 2. Theil der Niederösterreichischen Weisthümer (Oesterr. Weisth. Bd. 8) gelangt October 1893 zum Druck, ein 3. Theil wird diese Reihe abschliessen. Mit den Oberösterreichischen Weisthümern (Bd. 10), deren Bearbeitung in den Händen von H. Lambel und H. M. Schuster ruht, wird – in einem gegenwärtig noch nicht festzustellenden Zeitpunkte – der Abschluss der ganzen Sammlung erreicht werden.

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Ebenfalls von der Histor. Commission unabhängig ist die Quellensammlung für die grossen Concilien des 15. Jh.: Monumenta conciliorum generalium sec. XV. Eröffnet wurde sie im J. 1857 mit dem 1. Bande der Scriptores des Conc. Basileense. Derselbe enthält verschiedene Stücke, die sich auf die Verhandlungen mit den Böhmen beziehen. Dann begann in derselben Reihe die Publication der grossen Basler Concilschronik des Joannes de Segovia durch E. Birk. Der 1. Bd. (Buch I des Werkes) ist 1873 erschienen, dann kam die Publication wieder ins Stocken; erst im J. 1886 folgte die 1. Liefg. des 2. Bandes. Nach Birk’s Tode hat R. Beer die Fortsetzung des Werkes begonnen, und es ist bereits das XVI. Buch (bis 1440 reichend) ausgegeben und mit dem Drucke des XVII. begonnen worden. Birk’s Editionsverfahren soll, um den Abschluss nicht zu sehr zu verzögern, beibehalten werden. Andere Serien als die der Scriptores des Conc. Basil. sind bis jetzt in diesen Monumenta conciliorum nicht in Angriff genommen.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_168.jpg&oldid=- (Version vom 18.4.2023)