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Iburger Klosterchronik des Abtes Maurus Rost, hrsg. von Dr. C. Stüve, schliessen. Nach dem Erscheinen dieses Bandes wird die Fortsetzung des Urkundenbuches bie zum Jahre 1300 folgen. Von den Mittheilungen des Vereins konnte seit 1889 jedes Jahr ein Band ausgegeben werden. Gegenwärtig zählt der Verein etwa 400 Mitglieder. – Neben dem Geschichtsverein ist im Winter 1890–91 ein „Verein zur Erhaltung der Kunstdenkmäler zu Osnabrück“ gegründet worden. Derselbe hat bereits bewirkt, dass eine Reihe älterer Bürgerhäuser in einer dem Stile ihrer Entstehungszeit entsprechenden Weise restaurirt worden sind.

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Der Württembergische Alterthumsverein hat sein 50jähriges Bestehen in Verbindung mit der Generalversammlung der Dt. Geschichts- und Alterthumsvereine gefeiert und bei dieser Gelegenheit eine Denkschrift herausgegeben (Stuttgart, Kohlhammer. 48 p.). Dieselbe enthält zunächst eine Chronik des Vereins. Er bezweckte bei seiner Gründung (1843) hauptsächlich die Erhaltung der Alterthümer des Landes und verfolgte diesen Zweck durch Einwirkung auf Behörden und Private, durch Ausgrabung, Sammlung und Restaurirung von Alterthümern. Die Errichtung einer kgl. Staatssammlung vaterländischer Kunst- und Alterthumsdenkmale brachte in den Bestrebungen des Vereins eine wesentliche Aenderung hervor. Seine reichen Sammlungen wurden an die des Staates angeschlossen und die ganze Kraft des Vereins wurde so für Publicationen frei. Schon seit 1844 erschienen Jahreshefte; die ersten 12 bilden einen Band, der 1869 vollständig wurde. Als Band II gelten die 3 Hefte über das Kloster Maulbronn von Paulus (1873–79). Daneben traten 1850 die in zwangloser Folge erscheinenden Schriften des Württemb. Alth.-V. (Bd. I = 8 Hefte; 1850–66. Bd. II bisher 2 Hefte; 1869 u. 1875). Seit 1878 betheiligte sich der Verein mit anderen an der Herausgabe der Vierteljahrshefte für Landes-G., die bekanntlich in Verbindung mit dem statistischen Landesamte standen. Nach der Lösung dieses Verhältnisses behielt sich der Alth.-V. in der N. F. der Vierteljahrshefte nur den Raum zu geschäftlichen Mittheilungen an seine Mitglieder vor. (Die Notiz ’92, 267 ist dementsprechend zu ergänzen.) In den JJ. 1886–87 publicirte er als Gegenstück zu Kloster Maulbronn „Die Cistercienser-Abtei Bebenhausen“ von Paulus; 1889 begann die Publication von A.-Rath O. v. Alberti’s Württemb. Adels- und Wappenbuch (s. Bibliogr. ’90, 2485 u. ’92, 2281). Die Mitgliederzahl war ziemlich starken Schwankungen unterworfen: nachdem sie Anfangs rasch auf über 500 gestiegen, fiel sie von 1847–65 bis auf 295; gegenwärtig hat sie die alte Höhe wieder erreicht. Vorsitzender ist Prof. Jul. Hartmann, der sich schon im Winter 1878–79 durch die Anregung von Vortragsabenden um den Verein verdient gemacht hat.

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Einige Notizen über die sonstigen Württembergischen Geschichtsvereine seien hier angeschlossen. Drei von ihnen, die zu Ulm, Hall und Rottenburg, sind in der Commission für Landes-G. vertreten und an den Vierteljahrsheften betheiligt (s. ’92 Nachrr. 267). Der Verein für Kunst u. Alterthum in Ulm und Oberschwaben, 1841 gegründet, zählt 300 Mitglieder, unterhält eine Sammlung von Antiquitäten und Kunstgegenständen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_350.jpg&oldid=- (Version vom 24.4.2023)