Seite:De DZfG 1893 10 352.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

Ankauf durch das Institut wir schon berichtet haben, zu Gute gekommen. Ein weiterer Band, der die Berichte der Süddeutschen Nuntiatur eröffnet (Porzia’s Berichte, erste Hälfte, Juni 1573 bis Mai 1574), bearb. von Dr. K. Schellhass, ist schon vorher zu erwarten. – Die folgende Zeit ist durch einen Vergleich mit der Görres-Gesellschaft derart vertheilt, dass diese die Publication der Nuntiaturberichte aus den Jahren 1585–1605 übernommen hat. Das Preussische Institut setzt 1605 wieder ein, und zwar bearbeitet Dr. A. Heidenhain aus der Zeit Paul’s V. zunächst die Berichte der Prager Nuntiatur, von denen der 1. Bd. bald druckfertig sein wird. – Von den durch Dr. H. Kiewning bearbeiteten Berichten aus der Zeit des Mantuanischen Erbfolgekriegs ist der 1. Band, der die Acten des Jahres 1628 enthält, vollständig druckfertig. – Es besteht die Absicht, neben den grossen Publicationen kleinere Arbeiten, wenn möglich in periodischer Form, zu veröffentlichen.

[489

Auch für die Arbeiten am Repertorium Germanicum, das unter Leitung Dr. R. Arnold’s steht, ist ein Abkommen mit der Görres-Gesellschaft getroffen worden, so dass gegenseitige Störungen für die Zukunft nicht zu besorgen sind. Den einzelnen Mitarbeitern, Dr. J. Haller, Dr. J. Kaufmann und Dr. J. Lulvès, die in der archivalischen Arbeit streng zusammenwirken, ist die Bearbeitung des gewonnenen Materials nach Diöcesen übertragen worden. Begonnen ist mit Papst Eugen IV., dessen erste 3 Jahre der 1., bald druckfertige Band umfassen wird. Das bisher zu Tage geförderte Material, das natürlich, je weiter man in der Zeit kommt, stark anwächst, ist von denkbar grösster Mannigfaltigkeit, gestattet zuweilen überraschende Einblicke in persönl. Verhältnisse und gibt vor allem ein anschauliches Bild von der laufenden kirchlichen Administration der Curie. Alle Deutschen Territorien sind mehr oder minder stark vertreten, für manche lässt das Bild der Zustände, wie es aus dem Material gewonnen wird, nichts zu wünschen übrig.

[490

Das Istituto austriaco di studi storici In Rom hat in diesem Herbst ein neues Statut erhalten, das an die Stelle des provisorischen von 1883 tritt. Wir heben daraus einiges hervor. Der Director wird auf 3 Jahre ernannt; in Stipendien-Angelegenheiten ist dem Director des Instituts für Oesterr. G.-Forschung in Wien eine Mitwirkung eingeräumt; die Stipendien sind weder nach Höhe noch Zahl bestimmt festgesetzt, sollen aber die Kosten für die Reise und den Aufenthalt decken; sie sind für Studien in allen Zweigen mittlerer und neuerer Geschichte (polit. G., Kirchen-, Cultur-, Rechts- u. Kunst-G.) bestimmt, in der Regel an einen bestimmten wissenschaftlichen Auftrag, den das Ministerium den Stipendisten ertheilt, geknüpft, können aber ausnahmsweise auch zur Förderung einer freigewählten selbständigen Arbeit verliehen werden.

[491

Eine Uebersicht über alle vom Istituto ausgegangenen oder irgendwie mit ihm zusammenhängenden Publicationen gibt A. Starzer im Oesterr. LBl II, 666–8 etc.; 760–2. Es sind dort auch die kleineren Arbeiten der Stipendisten, soweit sie auf Römischen Studien beruhen, aus allen Jahren erschöpfend zusammengestellt. – Unserem letzten Bericht (s. ’92, 135–40) ist

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_352.jpg&oldid=- (Version vom 24.4.2023)