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Titel der Bücher, die bei uns seit etwa Jahresfrist eingelaufen sind: V. Abée, Grundzüge der neuesten Pädagogik. Witten, Selbstverl. 14 p. – K. Friedländer u. F. Zschech, Grundriss der Welt-G. f. den Unterricht. Bd. I: Zschech, Griech. u. Röm. G. Lpz., Voigtländer. 1894. 286 p. – Lehrplan f. die Volksschule. (Beitrr. z. erzieh. Unterr. III. Hft.) Esslingen, Langguth. 1894. – H. L. Lienenklaus, Die vaterländ. G. in der Volksschule. Bielefeld u. Lpz., Velhagen & Klasing. 1892. 136 p. – F. Schultz, Lehrb. d. alten G. 2 Th. Dresden, Ehlermann. 104 u. 128 p. – H. K. Stein, G.-Tabellen in übersicht. Anordnung für die mittleren u. oberen Classen. 9. Aufl. Münster, Theissing. 1892. 103 p. – E. Ulbricht, Verwerthung des G.-Unterr. auf Gymn. z. polit. Erziehung unseres Volkes. Progr. Dresden, Teubner. 4°. 32 p.

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Das von Ch. V. Langlois u. H. Stein herausgegebene Handbuch Les archives de l’histoire de France ist im J. 1893 mit dem 3. Heft zum Abschluss gelangt (Paris, Picard. 1000 p. 18 fr.). Diese Schlusslieferung enthält die auswärtigen Archive und die archivalischen Sammlungen in Französ. und auswärtigen Bibliotheken. Bei rascher Nachprüfung einiger Partien haben wir das Geschick, die Kenntniss und die Sorgfalt, mit der auch diese den Verfassern ferner liegenden Abschnitte bearbeitet sind, aufrichtig schätzen gelernt; auch in den bibliograph. Notizen steckt eine respectable Arbeit, und die Deutschen Büchertitel zeichnen sich im allgemeinen durch sehr correcte Wiedergabe aus. Dass darum alle einzelnen Angaben richtig ausgewählt oder ganz zutreffend wären, wird ja kein verständiger Kritiker erwarten. Ein starkes Namenregister (p. 935–996) erhöht die Brauchbarkeit des Werkes, das wir den Deutschen Fachgenossen als Hilfsmittel für archivalische Recherchen glauben lebhaft empfehlen zu können. – Einige Worte nur zu den allgemeinen Bemerkungen über Deutsche Archive pag. 629 ff. Es ist zwar richtig, dass fremde Benutzer im allgemeinen gut thun, sich frühzeitig anzumelden, aber es ist nicht zweckmässig, dass sie sich an die Ministerien wenden, wie sie nach pag. 630 Anm. 1 für nöthig halten könnten; sie werden nicht nur in Preussen sondern auch in den andern Staaten meist am besten thun, ihr Gesuch direct den Archivvorständen einzuschicken. Ferner ist es nicht richtig, dass die Repertorien nirgends zugänglich sind, eine Ausnahme bildet z. B. das wichtige Dresdener Archiv. Endlich scheinen die Verfasser, wenn ich sie recht verstehe, die Anordnung und Repertorisirung der Französischen Archive nach einem einheitlichen von dem Ministerium aufgestellten Schema für einen Vorzug zu halten. Dem gegenüber möchten wir doch für unsere Systemlosigkeit ein Wort einlegen; denn die Aufstellung des Schemas hat aller Cautelen ungeachtet so leicht zur Folge, dass die zusammengehörigen Bestände getrennt, historisch getrennte zusammengeworfen werden. Ein Archiv, das nicht etwa völlig in Unordnung gerathen ist, sollte so aufbewahrt und repertorisirt werden, wie es organisch gewachsen ist, und für die Orientirung nach verschiedenen modernen Gesichtspunkten mag man durch systematische und alphabetische Indices sorgen. Freilich hat ja die Systemlosigkeit auch bei uns nicht verhindern können, dass Archivare ohne echten historischen

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 364. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_364.jpg&oldid=- (Version vom 26.4.2023)