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Am 17. Februar in Halle a. S., 65 J. alt, Gymn.-Prof. Dr. Jul. Opel, der sich viel mit Studien zur Geschichte des 30jährigen Krieges beschäftigt hat. Letzterer ist auch sein Hauptwerk gewidmet: die Geschichte des Niedersächsisch-Dänischen Krieges (3 Bde. Halle 1872–94). Von andern Schriften seien erwähnt: Wallenstein im Stift Halberstadt, 1625–26 (Halle 1886); Die Anfänge der Dt. Zeitungspresse, 1609–50 (Lpz. 1879); von Editionen: die Denkwürdigkeiten Spittendorfs (GQnProvSachsen XI); Kleine Dt. Schriften von Chr. Thomasius (s. Bibliogr. ’94, 1941).

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Am 2. März in Basel, 46 J. alt, der ao. Prof. der Theol. Dr. Bernh. Riggenbach. Man verdankt ihm u. a. eine Ausgabe der Chronik des Reformators Konr. Pellikan (1877) und Schriften über Joh. Eberlin von Günzburg (1874) und über das Armenwesen der Reformation (1883).

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Am 9. März in Lindheim (Hessen), 60 J. alt, der Schriftsteller Dr. Leop. v. Sacher-Masoch. Derselbe begann, was heute ziemlich vergessen sein dürfte, seine Laufbahn in den 50er Jahren als Privatdocent der Geschichte an der Universität Graz und veröffentlichte damals auch zwei historische Abhandlungen, über den Genter Aufstand und über Maria von Oesterreich.

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Am 11. Februar in Prag, 75 J. alt, der kaiserl. Rath Dr. Edm. Schebek, Verfasser verschiedener nat.-ökonom. Schriften (z. B. Geschichte der Preise, Prag 1873; Böhmens Glasindustrie und Glashandel, Quellen zu ihrer Geschichte, Prag 1878), in Fachkreisen am meisten bekannt durch seine Forschungen zur Wallensteinfrage, besonders durch die ziemlich allgemein abgelehnte Schrift „Die Lösung der Wallensteinfrage“ (Berl. 1881; mit Nachtrag „Kinsky und Feuquières“, ebda. 1882).

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Am 21. October in Luzern, etwa 80 J. alt, G. Aug. B. Schierenberg, früher in Frankfurt wohnhaft, Verfasser einer Anzahl von Arbeiten über älteste Deutsche Geschichte (besds. Römerzüge und Mythologie), die freilich alle einen bedenklich dilettantischen Charakter haben.

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Am 11. März in Strassburg, 82 J. alt, Prof. Dr. Karl Schmidt, ein vorzüglicher Kenner der Kirchen-, besonders der Sectengeschichte des Mittelalters. Er schrieb, von Monographien über Petrus Martyr, Joh. Gerson, Jakob Sturm, Meister Eckart u. A. und sonstigen kirchenhistorischen Arbeiten abgesehen, eine zweibändige, von der Acad. des inscrr. preisgekrönte Hist. et doctrine de la secte des Cathares ou Albigeois (Paris 1849) und einen ebenfalls preisgekrönten Essai hist. sur la société civile dans le monde romain et sur sa transformation par le christianisme (Paris 1853). – Vgl. den Nekrolog im Polyb. 73, 366–8.

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Am 19. Januar in Meran, 71 J. alt, P. Cölestin Stampfer, Professor am Gymnasium daselbst, ein eifriger Forscher auf dem Gebiete der Geschichte des Vinstgau’s und seines Heimathsortes Meran. Mit seinen bezüglichen Arbeiten ist er in der Bibliographie dieser Zeitschrift mehrfach vertreten. – Vgl. den Nekrolog in HJb 16, 243.

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Am 9. April 1895 in Göttingen, 55 J. alt, Prof. ord. Ernst Steindorff. St., wie sein Lehrer Waitz ein Schleswig-Holsteiner, war am 15. Juni 1839 in Flensburg geboren. Noch nicht 19 J. alt hatte er im Frühjahr 1858 die Universität Kiel bezogen, war aber schon zu Beginn des folgenden Semesters nach Göttingen übergesiedelt. Während vier Semester

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_192.jpg&oldid=- (Version vom 27.5.2023)