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Arbeiten an der Sammlung der politischen Sprüche und Lieder in Deutscher Sprache nehmen unter Leitung des Prof. Roethe in Göttingen ihren Fortgang.

[388

In der von Prof. Holder-Egger geleiteten Folioserie der Scriptores befindet sich der 30. (und letzte) Folioband, Thüringer Chroniken enthaltend, im Druck; er wird wahrscheinlich wegen seines grösseren Umfanges in 2 Hälften ausgegeben werden. Im Winter wird daneben der Druck des 31. Bandes (in Quartform) mit den von Holder-Egger und zum Theil von Simonsfeld bearbeiteten Italienischen Chroniken des 13. Jahrhunderts beginnen, für welche eine Reise des Herausgebers nach Wien einige Ergänzungen gebracht hat.

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Von den Handausgaben werden die Annales Einhardi und Laurissenses maiores voraussichtlich noch 1895 erscheinen. Eine Ausgabe der Erfurter Geschichtsquellen des 12–14. Jahrhunderts beabsichtigt Prof. Holder-Egger dann folgen zu lassen.

[390

In der Abtheilung Leges ist der 2. Band der Capitularia regum Francorum sammt den Anhängen fertig gedruckt, das umfangreiche Register für beide Bände und die Einleitung sollen demnächst der Presse übergeben werden. Der Herausgeber Dr. Krause ist zur Zeit damit beschäftigt, die Handschriften des Benedictus Levita in Rom für den 3. Band zu vergleichen. Für die grosse Ausgabe der Leges Visigothorum hat Prof. Zeumer im März die schon länger geplante Reise nach Paris ausgeführt, für die abermalige Bearbeitung der einst von Merkel herausgegebenen Lex Baiwariorum steht die Gewinnung einer neuen Kraft in Aussicht. – Beim Druck des 2. Bandes der Constitutiones imperatorum wird Dr. Schwalm, der bisherige Mitarbeiter Weiland’s, durch Prof. Scheffer-Boichorst und Dr. Schaus unterstützt. Für den 3. Band bis auf Heinrich VII. (1313) und zum Theil auch für den 4., die Dr. Schwalm bereits früher übertragen worden, hat dieser auf zwei Reisen, einer nach den Niederlanden und Nordfrankreich, der anderen nach Italien, ein reiches Material gesammelt, so dass nur eine Nachlese übrig bleiben wird.

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In der Abtheilung Diplomata sind die Urkunden Kaiser Heinrich’s II. (und des Königs Arduin) durch Prof. Bresslau und seine Mitarbeiter Dr. Bloch und Dr. Martin Meyer so weit gefördert, dass der Druck begonnen hat und nun ununterbrochen fortlaufen kann. Einige Italienische, Französische und Mitteldeutsche Archive lieferten dafür noch werthvolle Nachträge. – Für die Karolingerurkunden unternahm Prof. Mühlbacher im September 1894 eine Reise nach der Schweiz und dem Rhein, um mehrere nicht versandte Stücke an Ort und Stelle nachzuprüfen. Sein Mitarbeiter Dr. Dopsch hielt sich vom September 1893 bis October 1894 in Paris auf, wo er besonders die grossen Cartulare der ehemaligen geistlichen Stiftungen planmässig durchzunehmen hatte. Die Archive der Departements, für welche die Zeit nicht mehr reichte, blieben einer späteren Reise vorbehalten. Zunächst hat sich Dr. Dopsch im März 1895 nach Italien begeben, um in einem längeren Aufenthalte so viel wie möglich zu erledigen. Einzelne Proben seiner neuen Funde werden vorläufig in den Mittheilungen des Oesterreichischen Instituts veröffentlicht. Die Regesten

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 352. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_352.jpg&oldid=- (Version vom 28.5.2023)