Seite:De Deutsche Hausmärchen 017.jpg

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Er war schon eine Stunde weit geritten da traf er auf zwei Holzhacker und frug sie, ob nicht zwei Husaren vorbeigeritten wären? „Ja wohl vor einer Stunde“ war die Antwort. Der Wachtmeister ritt noch schärfer zu und als er wiederum eine gute Strecke weiter war, fand er ein paar Leute am Wege, welche Steine klopften. „Sind nicht zwei Husaren hier vorbeigeritten?“ frug er. „Ja wohl vor etwa zwei Stunden“ sprachen die Leute. Da ritt er noch besser zu und sah bald einen Dreiweg vor sich. Was nun machen? „Ich will mein Pferd gehen lassen“ dachte er, „vielleicht weiß das besser den rechten Weg wie ich.“ Das Pferd lenkte eben rechts in den Wald ein und ging immer und immer zu und es wurde immer dunkler und dunkler, so daß man keine Hand vor den Augen sah. Plötzlich stutzte das Pferd und wollte nicht weiter. Der Wachtmeister stieg ab und untersuchte den Boden, da fand er, daß er am Rande eines tiefen Grabens stand. Er ging zurück, band den Gaul an den nächsten Baum und legte sich nieder, um den Tag abzuwarten und dann zu sehn, was das sei. Nach einiger Zeit ging der Mond hinter den schweren schwarzen Wolken hervor und siehe, da lag ein großes schwarzes Schloß vor ihm und an einem Fenster brannte ein helles Licht. Er setzte sich wieder zu Roß und ritt um das Schloß herum. Als er an die Brücke kam, wurde dieselbe niedergelassen und er trabte in den Schloßhof hinein. Alsobald traten viele schwarze Diener auf ihn zu, nahmen sein Roß und führten es in den Stall, ihn aber führten sie in das Schloß und in einen Saal, der war ganz schwarz ausgeschlagen. Da war

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_017.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)