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somit machte er sich über das Essen und den Wein her und ruhte nicht eher, als bis er auch auf den Boden fiel und schlief wie ein Sack. Des andern Morgens kam der König mit dem Hofstaat herein, da lagen sie alle zwei auf der Erde, das Eine da und das Andere dort und schliefen als sollten sie nicht wieder aufstehn.

Als nun Hochzeit gehalten war, und der Schneider zum ersten Mal bei der Prinzessin lag, da fürchtete er sich so vor ihr, daß er aus dem Bett springen wollte, wenn sie nur einen Finger bewegte. „Ei du Narr,“ sprach sie, „bleib nur, ich thu dir ja Nichts, ich hab auch die Leichen nicht gefressen, es mußte dir nur so vorkommen.“ Da fürchtete sich der Schneider nicht länger und gab ihr einen herzhaften Kuß. Sie lebten lang und glücklich beisammen und bekamen viel schöne Kinder.

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_262.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)