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du hast uns erlöst aus unserer Verwünschung. Wir gehen nun heim zu unserm Vater und schenken dir zum Danke dieß Schloß mit allen Schätzen, welche darin sind.“ Alsdann nahmen sie Abschied von ihm, setzten sich in einen Wagen und fuhren weg.

Nun wurde ihm die Zeit bald zu lang in dem Schloß, er befahl den Dienern, den schönsten Wagen mit den schönsten Pferden zu bespannen und fuhr in das Schloß des Königs. Diesem erzählte er Alles und er führte ihn zu der Prinzessin, sprach: „Er hat sein Leben für dich eingesetzt und jetzt mußt du ihn heirathen; er kann dich ernähren, denn er hat ein Schloß mit großen Reichthümern.“ Sie antwortete: „Die Schätze sind mir nicht genug, er muß vorher beim Kaiser von Marokko das Geld holen, welches derselbe uns seit Jahren schuldig ist; es ist eine ganze Schatzkammer voll.“ Das ärgerte den König, aber er war recht schwach und die Prinzessin war gar eigensinnig und wenn sie etwas wollte, so setzte sie es durch. So blieb dem Geiger nichts übrig, als zu sehen, wie er diese neue Aufgabe erfüllen könne.

Er ging vor die Stadt hinaus, da fiel ihm der Greis ein und kaum dachte er an ihn, so stand er auch schon da. „Du siehst mir ja wieder recht betrübt aus, was fehlt dir denn?“ fragte der Greis und der Geiger erzählte ihm von der neuen Aufgabe, die so schwer sei, daß er nicht wisse, wie man sie ohne eine große Flotte mit vieler Seemannschaft lösen könne. Sprach der Greis: „Nimm dir Reisegeld aus deinem Schlosse und reise ans Meer. Unterwegs werden dir wackere Gesellen aufstoßen, die nimm mit, sie sind dir von großem Nutzen.“ Da wurde der Geiger wieder

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_306.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)