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Hans.“ Jetzt griff Hans an, wupps, da saß der Kasten auf seiner Schulter und er ging mit dem Geiger und den beiden andern Gesellen fort. Jetzt verging dem König das Lachen und er lief was er konnte in sein Schloß, wo er Befehl gab, die Vier sogleich zu verfolgen und dazu sollte alle Mannschaft, Infanterie und Kavallerie ausrücken.

Also kamen die Vier ans Stadtthor, da ging der Kasten nicht durch, denn er war viel größer als das Thor. Hans setzte ihn nieder, schmiß das ganze Thor zusammen und ging weiter der See zu. Kaum hatten sie aber die Stadt im Rücken, da gab es Lärm und die ganze Armee des Königs eilte ihnen nach. „Halt da, das ist ein Spaß für mich,“ sagte der Bläser und öffnete ein Nasenloch ein wenig, da flog die ganze Armee wie eine schwarze Staubwolke in die Luft und über die Stadt hinüber, daß es eine Lust war anzusehn. Ungestört gingen sie jetzt zu Schiffe und in das Königreich zurück.

Jetzt sollte man meinen hätte die Prinzessin zufrieden sein müssen, aber nein, es war als hätte sie einen Haß auf den Geiger geworfen. Als er ihr alle die ungeheuren Schätze brachte sprach sie: „Jetzt ist es gut und ich will dich heirathen, doch mußt du mir zum Hochzeitsbraten drei Rehe liefern, die dürfen nicht geschossen, nicht geschlagen und nicht von Hunden gebissen sein.“ „Dann kann die Hochzeit morgen schon stattfinden,“ sagte der Geiger, „denn ich will die Rehe heute noch liefern.“ „Erst will ich sie sehen,“ erwiederte die Prinzessin. Da ging er zu seinen Gesellen und schickte den Bläser an das Ende des Waldes, welcher

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_310.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)