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war neugierig, was die drei Kerls denn eigentlich wollten – da stellten sie ein Kegelspiel hin, fingen an zu schieben, und Einer rief: „Junger Knabe setz uns die Kegel auf!“

„Meinetwegen!“ sprach der Peter, stand auf und that wie ihm geheißen, als aber die Dreie ihre Kugeln alle hinuntergeschoben hatten, rief er: „Wer aufsetzt darf auch kegeln, jetzt bin ich an der Reihe!“ Dabei nahm er die Kugeln und warf eine nach der andern hinauf, den Männern zwischen die Beine, dann erwischte er die Kegel und fing an, sie den Geistern auf die Köpfe zu schleudern, zuerst den König, dann die andern. Sie warteten aber den neunten nicht ab, sondern machten sich aus dem Staub, und nun konnte der Peter ruhig weiter schlafen, bis der helle Morgen zum Kirchenfenster hereinschien.

Da kam denn auch der Schulmeister um den Tag anzuläuten und war ganz begierig, nachzusehn, ob denn dem Jungen das Genick nicht abgedreht sei. Der Peter aber gähnte ihn recht faul und verdrießlich an, und als ihn der Lehrer frug: ob er jetzt wisse was es mit dem Fürchten zu bedeuten habe? „Nein“ sprach der Bube „es waren so ein paar schwarze Kerls da und haben mich geheißen die Kegel aufsetzen, aber von dem Fürchten hat Keiner was zu mir gesprochen.“ Da hieß ihn der Schulmeister einen vernagelten Dummkopf, tröstete aber den alten Bauern, als der hinzukam, er solle sich nur zufrieden geben und es abwarten bis zum andern Tag, er wollte es noch weiter versuchen mit dem Jungen.

Sobald es dunkel ward, mußte mein Peter wieder allein in

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Johann Wilhelm Wolf: Deutsche Hausmärchen. Göttingen und Leipzig 1851, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Deutsche_Hausm%C3%A4rchen_410.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)