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Dein Bruder hat gestohlen
Dein Raubschiff schwarz und hehr;
Er fährt mit lust’gen Wimpeln
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Durch Nordlands düstres Meer.
„So schickt zu meinem Freunde!
So schickt zu meiner Maid!
Sie zahlen reiche Lösung
An Waffen und Geschmeid.“
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Dein Lieb verträumt dein Leiden, Du machst ihr kleinen Harm;
Sie athmet süße Gluthen
In deines Freundes Arm.
„So klag ich’s Wind und Wolken,
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Die sagen’s dem Wodan an,Wie alle Welt verlassen
Den todeswehen Mann!“
Und Wind und Wolken zogen
Im Dämmergrau dahin.
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Es starb am MarterpfahleDer treue Held Edwin.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_130.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_130.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)