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Der Räuber.

Mein Herz ist kalt, meine Wang’ ist roth,
Und der mich zeugte, ist der Tod,
     Die Rache ist mein Leben.
Ihr Schergen, die ihr vor mir kniet,

5
Ich will euch noch ein altes Lied

     Vor Nacht zum Besten geben.

Dort drüben in dem finstern Tann,
Da lebte einst ein tapfrer Mann
     Mit sieben kühnen Knaben.

10
Dort, wo das Roth vom Felsen scheint,

Dort haben sie manch bleichen Feind
     Im Zackengrund begraben.

Doch einst umringt in wilder Nacht
Die Knaben fielen in der Schlacht,

15
     Der Vater trof von Wunden.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_143.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)