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König Authari’s Brautschau.
(Paul. Diac. III, XXIX.)


Herr Authari, der König vom Longobardenland,
Der hatte flinke Boten an Grimoald gesandt,
Zu bitten von dem Alten die holde Theutelind;
Da wurde ihm versprochen das halberblühte Kind.

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Herrn Authari, dem König, dem schafft es billig Leid,

Daß fremd noch seinen Augen die angetraute Maid.
Da hieß er Rosse zäumen und tragen reich Gewand;
Mit wenig Treuen ritt er in’s grüne Alpenland.

Ein alter Waffenmeister, der führte ihm den Zug,

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Der hatte feine Listen und treuen Sinn genug;

Herr Authari, der junge, ritt mitten unter’m Troß,
Kein Zeichen trug er selber, kein Zeichen trug sein Roß.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_183.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)