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Ostern ist im Lande, so rüste Kranz und Mai’n!
Hier kommt manch durst’ger Zecher für deinen süßen Wein;

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Sie heischen, was da blühet, was reift auf Halm und Stamm;

Hier kommt für deine Töchter manch wilder Bräutigam!

Italien, Heldenwittwe, was senkst du stumm dein Haupt?
Hat nicht die narb’ge Stirne der Lenz dir neu umlaubt?
Das Schwert fraß deine Söhne und Pest und Hungertod, –

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Ich bringe frische Männer, und Männer sind dir noth!


Dich drängen feige Räuber, – ich bringe Schutz und Recht,
Und deinen Ruhm verjünget ein königlich Geschlecht.
Mein bist du, Land der Sehnsucht! Weh’ dem, der dich begehrt!
Weh’ dem, der deinen Namen auf meinem Schild nicht ehrt!“

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_227.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)