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Und fern aus dem Walde

75
Schallet des Tigers

Zürnendes Murren.
Aber die Liebenden
Schauen sich lange
Glühenden Auges an,

80
Küssen sich schweigend

Die pochenden Herzen
Und stürzen sich wieder
In’s Reinigungsbad
Der heiligen Ganga.

85
Oed liegt nun das Eiland;

In’s zerknickte Gras,
An die Stätte der Liebe,
Noch warm von des Mädchens Leib,
Legt sich im Ringe

90
Die schlaftrunkene Schlange;

In die Wälder des Westens versinket der Mond;
Doch des fernen Himalaya
Schneeige Kuppen
Streifet ein Strahl

95
Des rosigen Morgens.
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Hertz: Gedichte. Hoffman und Campe, Hamburg 1859, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gedichte_(Hertz_W)_252.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)