Seite:De Gesundbrunnen Heilbäder Württembergs 030.jpg

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befallen, die bis in Sommer 1816 andauerte. Als ich mich wieder in etwas auf dem Weg der Besserung befand, wurde mir von dem Arzte angerathen, daß ich täglich bei guter Witterung Bewegung im Freien machen solle. Da ich aber wegen zu großer Schwäche dieses zu Fuß nicht konnte; so fuhr ich fast täglich nach dem eine kleine Stunde von hier an der Straße nach Ellwangen liegenden Ussen- oder Hussenhofen, das bald mein Lieblingsaufenthaltsort wurde. Als ich einmal die dortige Ortskirche besuchte und dieselbe in einem solchen Zustand fand, daß sie mehr einem Gefängniß für große Verbrecher, – als einem Tempel Gottes glich, indem durch das kaum drei Schuh große, ganz verdorbene Fenster fast gar kein Licht mehr in das Innere fiel, und der Altar und die Wänden mit den auffallendsten Zerrbilder behangen waren; so entschloß ich mich, auf meine Kosten, damit eine totale Reform vorzunehmen; und es gelang mir, daß ich dieselbe mit einem bedeutenden Kostenaufwand so geschmackvoll und so dem geläuterten Cultus anpassend herstellte, daß sie nunmehr den Beifall jedes Religionsgenossen hat. Mir aber wurde das unschätzbare Glück zu theil, daß während dieses Bauwesens meine Krankheit sich auffallend

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Dangelmaier: Biographie des Dr. Jakob Dangelmeier’s. Aus: Über die Gesundbrunnen und Heilbäder Württembergs. Vierter Theil. Gmünd 1823, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Gesundbrunnen_Heilb%C3%A4der_W%C3%BCrttembergs_030.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)