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sagten beide und zeigten, damit kein Zweifel sei, auf K. Frieda lachte und dieses Lachen schien noch beweisender als ihre Worte, dann begann sie den Lappen, mit dem sie den Boden gewaschen hatte, in den Eimer auszuwinden, so, als sei durch ihre Erklärung der Zwischenfall beendet und die Aussagen der Gehilfen nur ein nachträglicher Scherz, erst als sie wieder zur Arbeit bereit niedergekniet war, sagte sie: „Unsere Gehilfen sind Kinder, die trotz ihrer Jahre noch in die Schulbank gehören. Ich habe nämlich gegen Abend die Tür mit der Axt allein geöffnet, es war sehr einfach, die Gehilfen brauchte ich dazu nicht, sie hätten gestört. Als dann aber in der Nacht mein Bräutigam kam und hinausging, um den Schaden zu besehen und womöglich zu reparieren, liefen die Gehilfen mit, wahrscheinlich weil sie sich fürchteten, hier allein zu bleiben, sahen meinen Bräutigam an der aufgerissenen Tür arbeiten und deshalb sagen sie jetzt - nun es sind Kinder -.“ Zwar schüttelten die Gehilfen während Friedas Erklärung die Köpfe, zeigten weiter auf K. und strengten sich an, durch stummes Mienenspiel Frieda von ihrer Meinung abzubringen; da es

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Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_256.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)