Seite:De Kafka Schloß 292.jpg

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Es war höchste Zeit, daß Hans weggegangen war, denn kurz darauf riß der Lehrer die Tür auf und schrie, als er K. und Frieda ruhig bei Tisch sitzen sah: „Verzeiht die Störung! Aber sagt mir, wann wird endlich hier aufgeräumt sein? Wir müssen drüben zusammengepfercht sitzen, der Unterricht leidet. Ihr aber dehnt und streckt euch hier im großen Turnzimmer, und um noch mehr Platz zu haben, habt ihr auch noch die Gehilfen weggeschickt. Jetzt aber steht wenigstens gefälligst auf und rührt euch!“ Und nur zu K. „Du holst mir jetzt das Gabelfrühstück aus dem Brückenhof.“ Das alles war wütend geschrien, aber die Worte waren verhältnismäßig sanft, selbst das an sich grobe Du. K. war sofort bereit zu folgen, nur um den Lehrer auszuhorchen, sagte er: „Ich bin doch gekündigt.“ „Gekündigt oder nicht gekündigt, hol mir das Gabelfrühstück“, sagte der Lehrer. „Gekündigt oder nicht gekündigt, das eben will ich wissen“, sagte K. „Was schwätzst du?“ sagte der Lehrer. „Du hast doch die Kündigung nicht angenommen.“ „Das genügt, um sie unwirksam zu machen?“ fragte K. „Mir nicht,“ sagte der Lehrer, „das darfst du mir glauben, wohl aber dem Gemeindevorsteher,

Empfohlene Zitierweise:
Franz Kafka: Das Schloß. München: Kurt Wolff Verlag, 1926, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kafka_Schlo%C3%9F_292.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)