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hat er denn auch neun so schöne Zeiselschwänze, wie der selige Herr Fuchs?“ – „Ach nein, antwortete die Katze, er hat nur einen.“ – „So will ich ihn nicht haben.“

Da ging die Katze hinunter und schickte den Freier fort; bald darauf klopfte es wieder an, und war ein anderer Fuchs vor der Thür, der hatte zwei Schwänze, aber es ging ihm nicht besser, als dem ersten. Darauf kamen noch andere, immer mit einem Schwanz mehr, die alle abgewiesen wurden, bis zuletzt ein Freier erschien, der auch neun Schwänze hatte, wie der alte Herr Fuchs. Als die Wittwe das hörte, sprach sie voll Freude zur Katze:

„nun macht mir Thor und Thür auf
und kehrt den alten Herrn Fuchs hinaus!“

Als aber eben die Hochzeit angehen sollte, da regte sich der alte Fuchs unter der Bank, sprang hervor, prügelte das ganze Gesindel, und jagte es mit der Frau Füchsin zum Haus hinaus.


II.

Der alte Herr Fuchs war gestorben, da kam als Freier der Wolf vor die Thür und klopfte an:

„guten Tag, Frau Katz von Kehrewitz,
wie kommts, daß sie alleine sitzt?
was macht sie gutes da?“

Katz:

„Brock mir Weck und Milch ein,
will der Herr mein Gast seyn?“

Wolf:

„Danke schön; Frau Füchsin nicht zu Haus?“

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_200.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)