Seite:De Kinder und Hausmärchen Grimm 1819 V1 202.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

bracht so manche dicke fette Maus ins Haus,
fraß sie immer alleine,
gab mir aber keine.“

Nun ward die Hochzeit gehalten und getanzt, und wenn sie nicht aufgehört haben, so tanzen sie noch.


39.


Die Wichtelmänner.



I. Von einem Schuster, dem sie die Arbeit gemacht.

Es war ein Schuster ohne seine Schuld allmählig so arm geworden, daß ihm endlich nichts mehr übrig blieb, als Leder zu einem einzigen Paar Schuhe. Nun schnitt er das Abends zu um es Morgen in die Arbeit zu nehmen, und weil er ein gutes Gewissen hatte, legte er sich darauf ruhig zu Bett, befahl sich Gott und schlief ein. Morgens, nachdem er sein Gebet verrichtet hatte und sich zur Arbeit setzen wollte, so standen die beiden Schuhe ganz fertig auf seinem Tisch. Er wußte nicht, was er vor Verwunderung sagen sollte, als er sie näher betrachtete, waren sie auch so sauber gearbeitet, daß kein Stich daran falsch war, als sollt’ es ein Meisterstück seyn. Auch trat denselben Tag schon ein Käufer ein und dem gefielen die Schuhe so gut, daß er mehr als gewöhnlich dafür bezahlte, und der Schuster von dem Geld Leder zu zwei Paar Schuhen erhandeln konnte. Abends schnitt er die zu und wollte Morgens frisch an die Arbeit gehen, aber er brauchte es nicht, denn als er aufstand, waren sie schon

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1819). Berlin: G. Reimer, 1819, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_Grimm_1819_V1_202.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)