Seite:De Merian Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae 347.png

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quod adversus Caesaris, et Hispanor. vires, non minus feliciter, quam fortiter defensa, jugum servitutis hoc tempore non subierit, dum Rex Christianus IV. non modo immisit commodè commeatum, ac novum Praesidiariorum supplementum; sed et ipse classe urbem appellens sua etiam praesentia militi ac ducibus vires, atque animum addidit. Anno 1647. den 20. Augusti / ist der kostbare schöne S. Mariae Thurn / durch Wetter / wie auch das gantze Gebäu / biß aufs Maurwerck / gantz außgebrandt / und mehr nicht dann 4. Frauenstüle übrig geblieben / wie die Herbst-Relation dieses Jahrs vermeldet.


Strammehl / Strammel /

Ein Städtlein / und Schloß / in Pommern / an dem Fluß Rega / nahend Labes / und nicht gar weit von Regenwalde / zu welchem district auch dieser Ort / sonsten aber dem vornehmen Adelichen Geschlecht der Borcken / oder / wie sie die Alten geschrieben / Burcken / gehörig ist. Sie sind Schloßgesessene im Stetinischen; haben auch Güter in Usedom / Item in der Marck / in Polen / und Preussen. Führen zween rothe / gekrönete / und mit güldenen Halsbänden gezierete Wölffe / im gelben Felde deß Schildes / und einen gekröneten rothen springenden Hirsch / mit einem Halsbande / auff einem gekröneten Helm. Ihrer sind zwo Linien / als die Pansinische / Labische / und Wangerinische Borcken / und dann die Regenwoldische / und Strammelische Borcken. Sie müssen in Pommern nach dem alten Anschlage 37. Pferde zur Folge auffbringen / und haben wol zehen Adeliche Geschlechter zu Affter-Lehenleuten unter sich. Auch gehören ihnen 4. Städte / als Labes / Regenwalde / Strammehl / und Wangerin / und 54. Kirch-Dörffer / unter 2. Praeposituren / als der Labischen / und Regenwaldischen. Schon zu deß Hertzogs in Pommern Barnimi I. Zeiten / sind sie grosses Ansehens gewesen / weil besagter Hertzog / dem Casimiro Borcken / die Stadt Greiffenhagen auffzubauen anbefohlen. Siehe Micraelium lib. 6. Pomer. p. 470. seqq. Obgedachtes vierdtes Städtlein Wangerin ist unter dem Labischen district.


Straßborg /

Wird vor ein Chur Brandenburgisches Städtlein in der Ucker-Marck / nahend den Pommerischen Gräntzen / und nicht sonders weit von Pasewalck / gesetzt; davon wir aber nichts gründliches zuberichten haben.


Straußberg /

Diese Churfürstlich Brandeburgische Stadt liegt in der Mittelmarck / vier Meilen von Berlin / gegen Nordost / zwischen Britzen und Bernau; und solle den Namen von dem nechstgelegenen See / Strauß genant / und von den Bergen / die solchen See umbgeben / haben. An. 1254. ist sie erweitert / auch mit Mauren / Wäll / und Gräben umbgeben worden / und hat folgends ein Dominicaner Closter bekommen. Bey vielfaltiger Veränderung der Regierung in der Marck / haben umbs Jahr 1411. oder bald hernach / die Pommern diese Stadt / durch Dietrichen von Quitzow / eingenommen / und außgeplündert. Ward bald hernach von etlichen Fürsten / so den gefangenen Hertzog Hansen auß Mechelnburg gerne loß gehabt / belägert / aber wenig außgericht. David Froelich. schreibet lib. 1. part. poster. Bibliothecae, seu Cynosurae Peregrinantium, von ihrem Bier also: malè per jocum audit, ob cerevisiam mendacem sive mendaces efficientem.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_347.png&oldid=- (Version vom 18.5.2023)