Seite:De Merian Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae 415.png

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Bischburg / Bischofsburg /

Anno 1393. vom Bischoff Henrico von Heilsperg gebaut / ist im grossen Krieg außgebrant / daß das Schlößlein alda verwüstet worden. Anno 1571 wie auch 15. Jahr zuvor / ist dieser Orth von eigenem Feuer außgebronnen.


Bischmarck /

Ein neues Städtlein in Pommerellen / zwischen Bouta / und Conitz / nahend Stargard / so einmal gar auß gebronnen ist.


Bischoffsstein / oder Bischstein.

Anno 1325. gebaut / Anno 1455. vom Orden eingenommen / und Anno 1589. den zwölfften Aprilis / von eigenem Feuer außgebronnen.


Bischoffswerder /

So die Polen Bißkopitze / und theils Bischoffsstette / nennen / ist Anno 1325. von Rudolpho, dem Bischof zu Pomesan / an den Fluß Gardin gebauet / Anno 1454. ein weil vom Teutschen Orden / ein weil von den Polen eingenommen / außgebrannt / und verderbt worden.


Brandenburg /

Von diesem Preussischen / zu nächst am Frischen Haff / vnd dritthalb Meilen von Königsperg gelegenem offnem Stättlein / stehet in deß Heinrich Buntings / und Heinrich Maybaums / Braunschweigischen Cronick / am 223. Blat / also: Im Jahr 1265. gieng im herligen Reich ein betrübte Zeitung / daß die unglaubigen Heyden in Preussen / dem Teutschen Orden zu mächtig würden / und eine Victori / nach der andern / erhielten. Derwegen machten sich auff / Marggraff Otto zu Brandenburg / Hertzog Albrecht zu Braunschweig / und Landgraff Albrecht in Thüringen / die brachten dem Orden neue Hülff zu. Es war aber das gantze Jahr / beyde den Sommer / und Winter / durch / ein nasses / und weiches Wetter / daß es unmüglich dem Feinde Abbruch zuthun. Derwegen zogen die Fürsten ungeschaffter Sachen zu Hauß / und liessen dem Orden ihr Volck / zu Besatzung der Städte / und Schlösser / wider die Feinde. Der Marggraff baute damals in Preussen eine Stadt und nandte Sie Brandenburg / zuvor hieß sie Pocarwin. Biß hieher diese Chronick. Das Schloß alhie / ist / nach etlicher Meynung / Anno 1266. erbauet worden / davon man noch altes Gemäur sehen solle. Das jetzige neue Schloß aber / ist schön / und viereckicht / und ligt ein wenig hoch. Vnder dem Hochmeister in Preussen / Marggraff Friderichen zu Meissen / ließ Herr Hanß von der Gablentz / gewester Vogt alhie zu Brandenburg / guten reinen Rocken in einem Acker säen / da es aber auffging / war es der mehrertheil Knoblauch; wie Hennenberger fol. 35. berichtet.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_415.png&oldid=- (Version vom 1.5.2023)