Seite:De Merian Frankoniae 035.jpg

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deren Voit von Saltzburg / in gedachtem Jahr den 15. 25. Augusti erwehlt.

Es wird diese Stadt von theils für das Mittel deß Teutschlands gehalten. Wann ein Käyser nirgends sich könte auffhalten / so wäre der Herr Bischoff von Bamberg verbunden / die gemeldte Stadt dem Käyser zu überlassen; sich selbsten aber nacher Villach in Kärnten zu begeben; schreibet Herr Limnaeus, tom. 4. de J. public. in addit. ad lib. 1. pag. 38. Der Käyserin Kunigund / von der im Text / Absterben / setzen theils in das 1039. theils in das 1040. Jahr. Anno 1633. den 30. Januarii / Alt. Calend. bemächtigten sich die Schwedischen / unter ihrem General Majorn / Wilhelm Kalckhun / genant Lohausen / dises Orths / ohn einigen widerstand / liessen Jesuiter / und andere Ordens-Personen / daselbsten verbleiben; die hergegen sich / an Eydesstatt / reversiret / der Cron Schweden / und dem Evangelischen Wesen / nichts zu wider zu tentiren; weder per directum, oder indirectum; idque exceptis omnibus aequivocationibus, tam Jesuitarum, quàm S. Fancisci; excepto etiam Canone, de non servanda haereticis fide; wie Bogislaff Philip von Kemnitz / lib. 1. part. 2. vom Königlich Schwedischen im Teutschland geführten Krieg / fol. 38. b. berichtet. Von dem Closter Mönchsberg / oder S. Michaelis, ausserhalb der Stadt / schreibet Gabr. Bucelin. in Germ. sacra, part. 2. p. 62. also. Mons Monachorum amplissim. amoenissimum que extra muros Bambergenses Ordinis S. P. Benedicti Monasterium, in honorem S. Michaelis consecratum, unà cùm ipso Episcopatu eodem tempore, à S. S. Henrico, et Kunegunde, Impp. fundatum, postquam ille mirâ S. Michaelis apparitione recreatus, ac de in Casini, ab apparante Divo Benedicto, à calculi desperatissimo morbo prodigiosè curatus esset, quod posteà S. Otho Episcopus mirè coluit, et munificè locupletavit. Beym nechsten Reichs-Tag zu Regenspurg / in den Jahren 1653. und 54. ist erstlich durch Gesandten Herr Bischoff Melchior Ott / zu Bamberg / hernach / auff dessen Ableiben / Thumb-Dechant / Senior, und Capitul: folgends der Neue / und jetzige / den 12. Februarii, besagten 53. Jahrs / erwehlter Bischof / Herr Philippus Valentinus Voit von Rheineck / vorhin gewester Thumbprobst allhie / Thumb-Cancellarius zu Würtzburg / und der Neben-Stiffter zu S. Stephan / und S. Gangolph / Probst erschienen. Wie weit die vier Weltliche alte Herren Chur-Fürsten / bey dem Stifft Bamberg interessirt seyn: davon ist etwas Anzeig in berührtem unsern Text / p. 16. b. geschehen. Obwol-ernannter Herr Limnaeus schreibet d. tom. 4. de J. publ. pag. 357. seqq. unter andern / also: Electores seculares Officia, quae Imperatori debent, ab eodem feudali titulo recipiunt: Consimilia autem, quae Episcopo Bambergensi per Subofficiales certos exhibent, ab eodem Episcopo feudali jure tenere videntur. Apud Gevvoldum etc. reperio, Palatinum Electorem feuda, quae Officio Dapiferatus connexa, ab Episcopo Bambergensi haec tenere; Castrum Hohenstein / advocatiam bonorum et hominum oppidi Herßbrugg / Vilseck / Aurbach / Velden / etc. Anno 1623. 19. Octobr. Legatus Elect. Saxoniae, Bambergae, ab Episcopo investituram officii Mareschalli suscepit (durch einen Handschlag) et observavi, ab Episcopo Bamberg. Electorem Saxoniae tunc investitum fuisse de Officio Archimareschalli deß Käyserlichen Stiffts Bamberg / auch mit Wittenberg / Schloß und Stadt / Mühlberg / Schloß und Stadt / Trelitz / dem Schloß / und mit den Dörffern Berstatt / und Assendorff / Weissick / und Galgast (ad Capitulat. Caroli V. dicit, dem Schloß Tüben / und deren Dörffern / Berstatt / Alsendorff / Weissigk / und Gabgast / p. 123.) mit allen solchen Ober-Marschall-Ampt Zu- und Angehörungen. Quod invictissimum argumentum pro dicta opinione venditarem, nisi scirem, hactenus creditum, Wittenbergam ad Saxonem tanquam Electorem pertinere. Hactenus Ille. Es ist dieses Bistumbs Reichs-Anschlag vorhin gewesen Monatlich 30. zu Roß / 182. zu Fuß / oder an Geld 1088. fl. und / zu Unterhaltung deß Cammergerichts / ordinariè Jährlich / 212½. fl. nach dem erhöchten Anschlag aber / 354. Gülden 10. kr. 5. heller / den Thaler zu 69. kr. gerechnet. Aber in der Nürnbergischen Repartition, wegen der Schwedischen Satisfaction-Gelder / seyn für 1333½ Monat 91047. und also für eine Monatliche Reichsgebühr nur 682. fl. gesetzt worden; so vielleicht wegen dieses Stiffts-Gütter in Kärnten geschehen / so daselbst auch angelegt werden / und sich deßwegen dasselbe An. 1641. auff dem Reichs-Tag zu Regenspurg / beschweret hat. Siehe d. Dn. Limnaeum tom. 4. de J. publ. p. 467. seq.

In der Stadt Bamberg seynd vier Häuser zusammen der Brandthof genannt / so von dreyen regierenden Fürsten und Herren Bertholdo,

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_035.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)