Seite:De Merian Frankoniae 125.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Schmachtenberg.

Städtlein und Ampt / so in einer Verzeichnuß unter die Würtzburgische; in einer andern aber unter die Bambergische / sampt Schwachtenberg / gesetzt wird. Haben sonsten hievon keinen Bericht.


Schneckenwerdt.

Städtlein und Ampt / Würtzburgisch / wie abermals in einer Verzeichnuß stehet.


Schönbach.

Städtlein und Ampt / Würtzburgisch.


Schönbrunn.

Schloß und Ampt / Bambergisch.


Schönrain.

Städtlein und Ampt / Würtzburgisch. Crusius in siner Schwäbischen Chronic / setzet ein Priorat in der Würtzburgischen Dioeces, so er Schönrain nennet / und sagt / daß es in der Graffschafft Reineck gelegen sey. Er schreibt auch / daß Wolffram von Bebenburg / umbs Jahr 1157. das Closter Schönthal / Bernhardiner-Ordens / in dem Odenwald an der Jagst im Würtzburgischen Gebieth gestifftet habe.


Schorges.

Zwischen Stadt-Steinbach / und Kupfferberg / Bambergisch.


Schwabach.

Ist eines auß den vier Haupt-Aemptern deß Burggraffthumbs Nürnberg / und solle der Nam von den Schwäbischen Hermunduris herkommen. Das Städtlein ist vor dem jetzigen Krieg fein erbaut / und wol bewohnt gewesen: weiln solches auff der Reichsstrassen / und nur zwo Meylen von Nürnberg / an dem Wasser gleiches Namens gelegen: Ist aber seithero übel verderbt worden. Es haben / vor alters / diesen Ort / die Herren von Grundlach vom Reich innen gehabt: hernach ist er an die Graffen von Nassau kommen / und denselben von den Römischen Käysern / Pfandschillingsweise versetzt worden: von welchen ihn die Burggraffen von Nürnberg / auß Käyserlicher Zulassung / Anno 1364. an sich gelöst / und zu einem ewigen Reichs-Lehen vom Käyser Carolo IV. erlangt: wie in der Revision-Sach / zwischen Brandenburg und Nürnberg / am 78. Blat / von Nürnberg / gesetzt worden. Und daher gehört dieses Städtlein und Ampt Schwabach / noch dem Hause Brandenburg / und der Zeit in die Regierung Ohnspach. Das Lösegeld umb Schwabach / Camerstein / und Kornberg / solle 19. tausend Pfund gewest seyn: wie wir an einem Ort finden: wiewol ein Nürnbergische Chronic / für Schwabach / und Camerstein / allein 15400. Pfund Heller setzet: auch so viel ein andere Verzeichnuß hat. Anno 1632. den 22. Martii / kam der König auß Schweden auch hieher. Herr Limnaeus schreibet tom. 4. pag. 831. seq. erstlich / auß Herrn Doct. Wurffbains Relationen / es habe Schwabach / vor Alters / zu der Nürnbergischen Reichsvogtey gehört / und sey / über eine Zeit an die Hertzogen von Schwaben / folgends im Jahr 1126. an das Closter Ebrach / dann Anno 1278. abermals zum Reich; folgends an die Grafen zu Gundlach / und zu andern Zeiten / an die Grafen zu Nassau / so wol auch / von denselben / Anno 1364. mit sampt dem darbey gelegenen Ampt Cammerstein / und Küeburg / mit Käysers Caroli IV. Vorwissen / und Einwilligung / an die Burggrafen von Nürnberg kommen. Hernacher aber meldet wolgedachter Herr Limnaeus also: mihi constat ex lect. antiq. monumentorum, daß Anno 1299. oder 1305. von Alberto, Röm. Käys. und Ludovico IV. Imp. dem von Nassau / die Burg zu Cammerstein / und die Hoffmarck daselbst / die Hoffmarck zu Schwabach / zu Altorff / zu Heroltzberg / etc. versetzt worden: vom Käyser Carolo IV. (Anno 1348.) Johanni Comiti Nass. verliehen seine Käyser- und deß Reichs Burg / den Cammerstein / mit allen den Märckten / und Dörffern / so darzu gehören / als Schwabach / Heroltzberg / Kornburg / Altorff / zu rechten Erblehen / so mit Bewilligung der Churfürsten geschehen: Hernach Anno 1364. Graff Johann von Nassau / Herr zu Hademar / seine Vesten Cammerstein / und seinen Markt Schwabach / und Kornburg / cum appert. Friedrichen Burggrafen zu Nürnberg / verkaufft habe / umb 15400. Pf. Heller / den Käys. Carl damit belehnet / und daß so wol der Kauff / als die Belehnung / von den Churfürsten gut geheissen worden sey. Der Abbt von Eberach soll Jährlich zum neuen Jahr / dem Amptmann zu Schwabach zween Creutz-Käse / einen guten Leckkuchen / zween Sporn / einen schober Strohe / und der Amptmännin einen Beutel geben.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_125.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)