Seite:De Merian Hassiae 127.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hoenonius, D. Joh. Pincierus, Lazarus Schonerus, D. Hieronymus Treutler / D. Otho Melander, Georgius Pasor, Ernestus Nolde, Johannes Henricus Altstedius, vnd andere vornehme Männer mehr.

Johan. Henricus Dauberus ziehet die Stifftung selbiger Schulen ins Jahr 1585. vnd sagt / in der Leich-Rede / vom absterben deß Printz Friderich Henrichen von Oranien / pag. 100. seq. also: Comes Johannes Nassovius, frater Wilhelmi Principis Araus. Anno 1585. Herbornae, Illustris Scholae fundamenta jecit; cui communem Germaniae cladem expertae et aliquandiu languidae, vitam, et vires, postliminio velut restituere nunc nititur Illustrissimus Comes Ludovicus Henricus Nassovio-Dillembergensis. Biß hieher dieser. Vnd zwar / dz die besagte Schul allhie sich wider auffrichte / ist auch auß Franckfurt geschrieben worden. Deß Jars 1650. im Mayen / seyn etliche Wunderbrünn / bey dieser Statt / an einem ziemlich hohen / vnnd dürren Berg / entstanden / von deren Wundersamen Würckung / die Franckfurtische Herbst-Relation deß besagten Jahrs / p. 83. seq. zu lesen. Im sechsten Theil deß Theatri Europaei stehet fol. 1189. vnder anderm / hievon also: im Majo, seyn nächst ober der Statt Herborn in der Graffschafft Nassaw Catzenelnbogen / sechs heylsame Wunderbrunnen / wider allerley Kranckheiten / an einem ziemblich hohen / vnd dürren Berg / nach vnnd nach / entsprungen: vnnd hat eine Persohn / so viel Jahr stumm gewesen / die Spraach allda wider erlangt. Sie lauffen durch eine Erde / so einer Terrae Sigillatae gleichet. Vnd leydet daß Wasser kein Gifft / auch kein vnrein Geschirr.

Sonsten ist Herborn auch bekandt wegen deß Wüllenweber Handwercks / vnnd deß Wüllen Tuch Handels / so darinnen getrieben vnd gemacht wird. In der Limpurgischen Chronic stehet am 41. Blat / daß die Burg bey dem Stättlein Herborn / zwischen den Jahren 1380. vnd 85. Greiffenstein genannt / gebawet / oder auffgeschlagen worden.


Heringen /


In den Taflen Haringen / ein absonderlich Gericht / zu beyden seyten der Werra / zwischen dem Ampt Vacha / vnd der Statt Berka (welche halb Sächsisch / vnd halb Herßfeldisch /) im NiderHessischen Ampt Friedewald gelegen; dahin man / von dem Sullingswald / eine grosse menge Holtzes / auff der Axt / zum Wasser bringet / vnd von dannen auff solchem hinab nacher Allendorff ins Saltzwerck flösset. Es hat allda ein höltzerne Bruck vber die Werra.


Hermanstein.


Dieses Orth / ein Adeliches Hauß / ligt bey Wetzflar im Fürstlichen Hessischen Territorio, so wider die Wetterawische Graffen von LandGraff Hermann in Thüringen Anno 1376. erbawet seyn / vnd dahero den Namen tragen soll. Stehet jetzo den Schencken zu Schweinsburg zu; von deren einem es auch annoch bewohnet wird. Zwischen den Herrn Graffen zu Solms-Greiffenstein eins / vnd den Schencken zu Schweinsberg / andern Theils / haben sich einige Streitigkeiten erhoben / welche aber im Jahr 1639. den 26. Octobr. durch einen sonderlichen Vertrag auffgehoben / vnnd alles verglichen worden.


Herßfeld /


Ins gemein Hirschfeld / vom Dressero, Christoph. Brouvero, vnd Casp. Ens, Herolfesfeldia, oder Herolfsfeld / von einem Herolfo, der diese alte / vornehme / vnd an einem sehr lustigen Orth / nicht gar eine Tagreyse von der Statt Fulda / vier Meylen von Ziegenhain / vnd an der Fulda gelegene Statt / erbawet haben solle / genant. Wilhelm Dilich schreibet im ersten Theil seiner Hessischen Chronic / am 111. vnd 30. Blat / von diesem Orth also: Es haben da herumb vor Zeiten die Hessones gewohnet / vnnd wird das Stifft Herßfeld zu Nieder-Hessen gerechnet. Es ligt zwar solch Stifft nicht beysammem das jenig aber / so dieses Orts in Hessen / hat seine Gräntzen mit der Buchen / Graffschafft Ziegenhain / vnnd dem Nieder-Fürstenthumb. Anno Christi 1037. brante das Stifft in der Statt Herßfeld gantz ab / vnnd ward darauff von den Aebbten Maginhero, vnnd Ruthardo. (Freyherrn von Beuren / wie Abraham Sawer am 201. Blat schreibet) wiederumb auffgebawet. Ist ein wunderlich / vnd kunstreich

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Hassiae. Frankfurt am Mayn: Matthäus Merians Erben, 1655, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Hassiae_127.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)