Seite:De Merian Sueviae 153.jpg

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Grafen von Oettingen / als Stiffter / allda begraben ligen sollen. Stengelius sagt / seye Anno 1270. gestifftet worden; der auch cap. 48. Mantissae, ad Commentar. rer. Aug. Vindel. p. 88. den Catalogum der Aebbtissin allhie setzet / darunter etliche Gräfin von Oettingen gewesen. Die Letzten waren Apollonia Schretlin / Vrsula Weinhartin Anno 1631. Margaretha Beckin / Anno 37. vnnd Anna Bartensteinin / Anno 1648. erwöhlet.


Kirchheim /

Nahend der Mindel / vnd Burtenbach / davon bey Brackenheim etwas gesagt / aber darinn / so viel den vorigen Text anbelangt / geirrt worden; wie oben / in diesem Anhang / bey Brackenheim / zu lesen. Es hat in diesem obern Kirchheim / so ein Marckt / Herr Marx Fugger / etc. Anno 1601. an der Pfarr-Kirchen / nahend dem sehr prächtigen Schloß allda / ein newes Closter / für 12. Patres, deß Dominicaner Ordens / erbawet / vnd mit genugsamen Einkommen versehen / vnd solchem Closter die besagte Pfarrkirchen einverleibt. Vnd als dasselbe Anno 1615. den 20. Augusti / gähling verbonnen / so ist solches / im Jahr 1620. von deß Stiffters HerrnSohn / Herrn Johann Fuggern / noch stattlicher wider erbawen worden.


Klingen /

Martinus Crusius schreibet part. tert. Annal. libro secundo, es habe Eberhardus II. Druchseß von Waldpurg Bischoff zu Costantz / Anno 1248. das Stättlein Klingen / von Herrn Walthern von Klingen / oder Klingenberg / erkaufft. Wo es aber gelegen / sagt er nicht. Im Hegöw / nahend Stein / setzen die Taflen das Schloß Klingen / vnd im Turgöw / zwischen Steckborn / vnd Pfyn / aber etwas auff der Seiten / das BergSchloß AltKlingen.


Kniebis /

Ein Priorat / Benedictiner Ordens / aber dem Closter Alperspach vnterworffen / vnnd Costäntzer Bistumbs / so gantz allein / vnd mitten im Wald / ein MeilWegs von der Frewdenstatt / auff Straßburg zu gelegen; vor welchem die Straß vorüber gehet. Anno 1513. den 3. Aprilis / ist solches Closter / mit der Kirchen / vnnd Häusern / biß auff eines / verbronnen. Vor dem nächsten Krieg hat es keine Geistlichen mehr allhie gehabt: sondern einen Wirth / vnd einen Fürstlichen Würtembergischen Zoller; vnd weil dieser Orth ziemlich verwahrt / daß man da sicher seyn kan / so ist vor diesem / viel Außspannens / allhie gewesen.


Knitlingen /

Wird von Theils für ein Stättlein; von andern aber nur für einen wolverwahrten Flecken gehalten / so zwischen Bretten / vnd Maulbrunn gelegen / vnnd dem Closter Maulbrunn gehörig ist; so An. 1504. in dem Pfältzischen Krieg / von Hertzog Vlrichen zu Würtemberg / sambt dem besagten Closter Maulbrunn / so beyde vorhin zur Pfaltz gehört / eingenommen worden. In Herrn D. Cunrad Dieterichs seel. Predig vber das siebende Capitel deß Predigers Salomo / stehet am 237. Blat / daß der verruffene Zauberer / Johann Faust / endlich vom Teuffel / an Stücken / in seim Heymat bey Knitlingen zerrissen worden sey. An. 1632. im Sommer / haben die Montecuculischen Knitlingen erstiegen / außgeplündert / vnd biß auff 3. oder 4. Häuser abgebrandt.


Königsbrunn /

Ein Closter im Brentzthal / Cistercienser Ordens / Anno 1302. vom Käyser Alberto I. vnnd seiner Gemahlin / gestifftet. Ligt 2. Meilen von Giengen / 1. Meil von Aalen / 3. Meil von Nördlingen / vnd 3. Meil von Gmünd. Es entspringt dabey die Brentz / so ist auch nicht weit davon deß Kochers Vrsprung. Andere sagen / es seyen vmb dieses Closter 4. Brünne / wie See. 1. deß Flusses Brentz / 200. Schritt vom Closter. 2. deß Pfeffers / hundert Schritt / in welchen so ein frembder Fisch geworffen werde / derselbe stracks erblinde. 3. deß Kochers. 4. eines vnbenambsten /

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_153.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)