Seite:De Merian Sueviae 300.jpg

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wil / daß es beym Schloß Herrenzimmern auch ein zerbrochen Stättlein habe / daß etwann Anciazimmern geheissen / wie es Käyser Otto III. in einem Brieff nenne / vnd von den Cimbris herkommen solle. Jtem Ravenstein Vlmisch Schloß; Steißlingen auff der Alb / vnder Justingen / vnd oberhalb Ehingen / ein Würtembergisch Schloß / vnd Dorff: Vnd ein anders / Alt Steißlingen genant / im Hegöw gelegen / vnd etlichen Edelleuthen gehörig; Jtem Wehrstein / so Hohenzollerisch ist.

Vnd endlich werden theils für Stättlein gesetzt / deren Herren aber man nicht gewiß weiß / auch an etlichen / obs Stättlein seyen / zweiffelt; vnd von Theils man / ausser deß Namens / vnd Lagers / fast nichts hat / ob sie wol Stättlein seyn. Als

Ach / zugenandt HoheAch / in der Landgraffschafft Nellenburg / oder im Hegäw / oberhalb Engen / gegen dem Boden-See / allda / wie Latherus de Censu pag. 1057. schreibet / Anno 1604. die Juden / auß Befelch Ertzhertzogs Maximiliani von Oesterreich / verjagt worden seyn.

Beuren / allda ein LandGericht / Fürstenberg-Heyligenbergisch.

Beyern im Thonawthal / an der Thonaw / zwischen Mülen / vnd Friding.

Blumenfeld / am Wasser Ach / zwischen Ach / vnd Rattolffszell / bey Hohenkreen gelegen / vnd in die lustige Jnsul Meinow gehörig / welche zwischen Costantz / vnd Vberlingen im See / mit einem guten vnnd vesten Hauß / so Teutschherrisch / jr Lager hat.

Gamertingen / Stättlein vnd Schloß / wie Crusius sagt / Spättisch; so sich aber nicht erfragen lassen will; aber Bamerdingen / ein Stättlein auf der Alb / findet sich wol / welches vor diesem denen von Bubenhofen gehöret hat; jetzt aber den Herren Späten von Zwyfalten zuständig ist.

Fridingen / an der Thonaw / oberhalb Sigmaringen / darbey ein stattlicher Forst. Vnd sollen 15. Dörffer darzu gehören. Munsterus, vnd Crusius sagen / sey Oesterreichisch / vnnd referierens zur obern Graffschafft Hohenberg. Andere sagen / seye jetzt Gräflich Fürstenbergisch.

Giglingen / im Zabergäw / am Fluß Zaber / oberhalb Brackenheimb / darbey nahend das Kloster Frawenzimmern / so dem Kloster Kirchbach incorporirt worden / wird von Theils auch vnter die Würtenbergische Stätt gezehlet; Andere aber halten es nur für einen Flecken.

Habingen / auff der Alb / so / wie Munsterus schreibet / vor Zeiten den Freyherren von Gundelfingen gehört / folgendts aber den Grafen von Helffenstein: Solle jetzt Fürstenbergisch seyn.

Heyterbach / an der Nagolt / im Schwartzwald / wirdt für ein Würtenbergisch Stättlein gesetzt.

Hoheneck / an der Lauter / rechnet Munsterus auch vnter die Würtenbergische Stättlein. Oberhalb Marpach / beym Necker / ligt sonsten ein Hoheneck / so jetzt / wie man berichtet / abgebrandt ist / daß nur noch etlich wenig Häuser da stehen / darob ein zerstört Schloß ist.

Knitlingen / zwischen Bretten / vnd Maulbrunn gelegen / wirdt von Theils für ein Stättlein; von andern aber nur für einen wolverwahrten Flecken / oder großes Dorff / gehalten. Gehört dem Kloster Maulbrunn / so Anno 1504. in dem Pfältzischen Krieg / von Hertzog Vlrich von Würtenberg / sampt besagtem Kloster Maulbrun / so beyde vorhin zur Pfaltz gehört / eingenommen / vnnd von den Montecuculischen Anno 1632. im Sommer / solch Knitlingen auch erstiegen / außgeplündert / vnd biß auff drey / oder vier Häuser / abgebrandt worden ist.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Sueviae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1643/1656 (Faksimilenachdruck 1925), Seite 230. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Sueviae_300.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)