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Sonst und Jetzt an Selmar.


Sonst weckte freundlich mich aus sanftem Schlummer
Dein süßer Kuß, zwar nur im Traum geküst;
Und frey von jedem Seelenkummer
Ward jeder junge Tag begrüst.

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Jetzt, Selmar, flieht der Gott, den Mohn umkränzet,

Das Lager, wo mein Auge schlaflos weint,
Bis mir Aurora’s Purpur glänzet,
Und Phöbus wieder scheint.

Sonst schlug mein Herz vom seligsten Entzücken

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Bey jedem Brief, der Treue Unterpfand;

Und, ach! mit wonnetrunk’nen Blicken
Küßt’ ich die Züge deiner Hand.

Empfohlene Zitierweise:
Susanne von Bandemer: Neue vermischte Gedichte. Berlin, 1802, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Neue_vermischte_Gedichte_(Bandemer)_231.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)